Nordmazedonien
59 Tote, über 150 Verletzte bei Nachtclub-Brand
Das sagte der nordmazedonische Innenminister Panče Toškovski bei einer Pressekonferenz in der Kleinstadt Kočani, in der sich die Tragödie ereignet hatte. Zuvor hatte der Politiker von 51 Todesopfern und mehr als 100 Verletzten gesprochen.
Nach den Worten des Ministers brach das Feuer um etwa 2.30 Uhr in der Nacht auf Sonntag aus.
Zu diesem Zeitpunkt gab die im Land beliebte Band DNK in der Diskothek "Puls" ein Konzert. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen löste eine für Lichteffekte eingesetzte Funkenmaschine den Brand aus. Die Funken hätten die aus leicht entflammbarem Material bestehende Deckenkonstruktion entzündet, fügte er hinzu.
Mehrere Personen seien im Zusammenhang mit dem Unglück festgenommen worden, unter ihnen Organisatoren des Konzerts.
1.500 Menschen in der Diskothek
Zum Zeitpunkt der Katastrophe sollen sich 1.500 hauptsächlich junge Leute in der Diskothek aufgehalten haben. Medien in Nordmazedonien berichteten von dramatischen Szenen. Verzweifelte Eltern würden mit Fotos in sozialen Medien nach ihren Kindern suchen. Bürger halfen mit ihren eigenen Autos aus und folgten den Rettungsautos, um Schwerverletzte in die Krankenhäuser zu bringen.
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Der öffentlich-rechtliche Sender MRT berichtete, dass 27 Menschen mit schweren Verbrennungen in Krankenhäuser gebracht worden seien, darunter auch Minderjährige. Das Spital in der 25.000-Einwohner-Stadt Kočani erwies sich schnell als überfordert. Ambulanzen brachten Verletzte auch in die größere Stadt Stip sowie in die Hauptstadt Skopje.
Toškovski versicherte vor der Presse, dass jeder, der eine strafrechtliche Verantwortung trage, auch zur Verantwortung gezogen werde. "Jeder von uns sollte eine moralische Verantwortung spüren. Ich kenne keinen normalen Menschen, der keine moralische Verantwortung hätte", fügte er hinzu.
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Ministerpräsident Hristijan Mickoski schrieb auf Facebook: "Dies ist ein schwerer und sehr trauriger Tag für Mazedonien! Der Verlust so vieler junger Leben ist nicht wiedergutzumachen, der Schmerz der Familien, Angehörigen und Freunde ist unermesslich."
Katastrophen in der Region oft menschengemacht
Massenunglücke sind in Südosteuropa nicht selten. In fast allen Fällen werden sie durch menschliches Versagen, Nichtbeachtung von Sicherheitsvorschriften und die Komplizenschaft von korrupten staatlichen Aufsichtsbehörden verursacht. Zugleich ziehen sie oft politische Erschütterungen nach sich.
So löste der Einsturz eines frisch renovierten Bahnhofsvordachs in der serbischen Stadt Novi Sad mit 15 Toten im November vergangenen Jahres eine der größten Protestwellen in der Geschichte Serbiens aus. In der Hauptstadt Belgrad waren gerade am Samstag Hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die korrupten Verhältnisse im Land zu demonstrieren.
Das Unglück in Kočani erinnert aber vor allem an die Brandkatastrophe im Oktober 2015 im Bukarester Nachtlokal "Colectiv". Bei dem Feuer und der anschließenden Massenpanik waren 64 Menschen getötet und 147 weitere verletzt worden. Der damalige rumänische Ministerpräsident Victor Ponta erklärte wenig später nach massiven Protesten seinen Rücktritt.
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Zusammenfassung
- Bei einem verheerenden Brand in einer Diskothek in Nordmazedonien sind 59 Menschen ums Leben gekommen und weitere rund 150 verletzt worden.
- Das sagte der nordmazedonische Innenminister Panče Toškovski bei einer Pressekonferenz in der Kleinstadt Kocani, in der sich die Tragödie ereignet hatte.
- Nach den Worten des Ministers brach das Feuer um etwa 2.30 Uhr in der Nacht auf Sonntag aus.
- Zu diesem Zeitpunkt gab die im Land beliebte Band DNK in der Diskothek "Puls" ein Konzert.
- Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen löste eine für Lichteffekte eingesetzte Funkenmaschine den Brand aus.