Methan wird zum immer größeren Klima-Problem
"Die Methan-Konzentrationen steigen nicht nur, sie sind in den letzten fünf Jahren schneller gestiegen als jemals festgestellt", sagte der Stanford-Wissenschafter Rob Jackson. Anders als Kohlendioxid (CO2) taucht das Klimagas Methan (CH4) kaum in den Klimaplänen der Nationalstaaten auf. Die Wirkung wurde von der Wissenschaft zudem lange unterschätzt.
Methan wirkt sich in 20 Jahren 80-mal stärker auf den Klimawandel aus als CO2. Etwa ein Drittel der bereits eingetretenen Erderwärmung von 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit wird auf das Gas zurückgeführt.
Methan ist in großen Mengen im Boden gespeichert, so auch in tropischen Sumpf- und Feuchtgebieten. Es entstammt Pflanzenteilen, die von Mikroben allmählich zersetzt werden. Steigende Temperaturen wirken wie ein Beschleuniger bei diesem Prozess. Per Satelliten-Beobachtung konnte festgestellt werden, dass Hauptverursacher der steigenden Methan-Konzentration in der Atmosphäre die tropischen Feuchtgebiete sind. Ein weiterer Faktor sind Lecks in Leitungen und bei der Erdgas-Förderung, wo Methan austritt.
Zusammenfassung
- Die Freisetzung von Methan aus tropischen Feuchtgebieten stellt eine wachsende Herausforderung im Kampf gegen den Klimawandel dar, da die Erwärmung dieser Gebiete große Mengen Methan freisetzt.
- Methan hat eine 80-mal stärkere Wirkung auf den Klimawandel als CO2 in einem Zeitraum von 20 Jahren und trägt zu einem Drittel der Erderwärmung von 1,5 Grad bei.
- In den letzten fünf Jahren sind die Methan-Konzentrationen schneller gestiegen als jemals zuvor, wobei auch Lecks in Leitungen und bei der Erdgas-Förderung eine Rolle spielen.