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Mehr Martinigänse kamen im Vorjahr aus Ungarn und Polen

Im Vorjahr sind mehr Martinigänse nach Österreich importiert worden: Laut Vier Pfoten waren es 1.774 Tonnen im Vergleich zu 1.370 im Jahr 2022. Für die Tierschutzorganisation ist es alarmierend, dass die Einfuhren aus Ungarn und Polen stark gestiegen sind, da in unserem östlichen Nachbarland sowohl Stopfmast als auch Lebendrupf bei Gänsen praktiziert würden, Letzteres auch in Polen.

Beides wären extrem grausame Praktiken, die in Österreich lange verboten sind. Ein großer Teil der importierten Tiere landet in der Gastronomie, weshalb Vier Pfoten erneut eine verpflichtende Kennzeichnung nach Haltung und Herkunft forderte, die auch die Gastro umfasst.

Gänse aus Ungarn oder Polen seien deutlich billiger als österreichische. "Leider sind bei dieser Geiz-ist-geil-Mentalität die Tiere die großen Verlierer - neben den Konsumenten und Konsumentinnen, die Fleisch von gequälten Tieren essen", meinte Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck. Dass die Gastronomie nicht einmal angeben muss, woher die Gänse kommen und wie sie gehalten wurden, sei mehr als unfair den Verbrauchern gegenüber.

Generell sei für Vier Pfoten wichtig: Wer unbedingt Martinigansl essen möchte, sollte auf jeden Fall zur österreichischen Weidegans oder zur österreichischen Biogans greifen. Hier sind die Haltungsbedingungen wesentlich strenger als im Rest der EU. Bei Besuchen in Restaurants rät man dazu, "lästig" zu sein und immer genau nachzufragen.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Vorjahr wurden 1.774 Tonnen Martinigänse nach Österreich importiert, ein Anstieg von 1.370 Tonnen im Jahr 2022.
  • Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten ist besorgt über die Zunahme der Importe aus Ungarn und Polen, wo grausame Praktiken wie Stopfmast und Lebendrupf angewendet werden.
  • Vier Pfoten fordert eine verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft und Haltung, da die Gastronomie derzeit nicht verpflichtet ist, diese Informationen offenzulegen.