Asylanträge in der EUAPA/dpa/Uli Deck

Mehr EU-weite Asylanträge 2023, Rückgang in Österreich

In der EU erreichte die Zahl der Erstantragssteller 2023 laut Eurostat fast die Höchstwerte von 2015 und 2016. Österreich hingegen verzeichnete einen Rückgang von etwa 50 Prozent bei den Erstanträgen. Im Verhältnis zur Bevölkerung liegt man hierzulange aber EU-weit auf dem zweiten Platz.

Im Jahr 2023 haben 20 Prozent mehr Menschen als 2022 Asyl in der Europäischen Union beantragt. Im Vorjahr stellte laut am Montag veröffentlichten Eurostat-Daten etwas über eine Million Nicht-EU-Bürger erstmals Antrag auf internationalen Schutz in EU-Ländern, 2022 waren es 873.700 Personen.

Zypern verzeichnete 2023 mit 13 Erstantragstellenden pro 1.000 Einwohner die höchste Anzahl an Erstanträgen im Verhältnis zur Bevölkerung. Österreich verzeichnete 2023 (wie Griechenland) zwar die zweithöchste Anzahl an Erstanträgen im Verhältnis zur Bevölkerung, aber insgesamt um fast die Hälfte weniger Anträge als 2022.

Österreich verzeichnete größten Rückgang in absoluten Zahlen 

Österreich verzeichnete mit fast 50 Prozent bzw. 54.170 weniger Asylerstantragstellenden 2023 den größten Rückgang bei den absoluten Zahlen in der gesamten EU, vor Dänemark (-47,4 Prozent bzw. 2.120) und Malta (-46,4 % bzw. 425). Die größten relativen Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr gab es in Lettland (+198,2 Prozent bzw. 1.080 Asylerstantragsteller), Griechenland (+98,8 Prozent bzw. 28.770), Italien (+69,1 Prozent bzw. 53.365) und Deutschland (+51,1 Prozent bzw. 111.300).

Asylanträge in der EUAPA/Eurostat

EU erreichte fast Höchstwerte von 2015 und 2016

Nach einem erheblichen Rückgang im Jahr 2020 (417.100) steigt der Wert der Erstantragsteller EU-weit seit drei Jahren in Folge an, und erreichte 2023 fast die Höchstwerte der Jahre 2015 und 2016 (1.216.900 und 1.166.800) nach dem Krieg in Syrien.

Aus Syrien kommen auch seit 2013 die meisten Asylbewerberinnen und -bewerber in die EU. Im Jahr 2023 stellten Syrer mit 183.000 Erstanträgen 17 Prozent aller Erstanträge in der EU. Afghanistan war das sechste Jahr in Folge an zweiter Stelle, 2023 mit 100.900 Erstanträgen bzw. 10 Prozent der EU-Gesamtzahl. Danach folgten Türken, Venezolaner und Kolumbianer.

Auf Deutschland entfielen 2023 mit 329.035 fast ein Drittel aller Erstanträge in der EU. Es folgten Spanien (160.460 bzw. 15,3 Prozent), Frankreich (145.095 bzw. 13,8 Prozent) und Italien (130.565 bzw. 12,4 Prozent). Die niedrigsten Werte wurden in Ungarn (30), der Slowakei (370), Malta (490) und Litauen (510) verzeichnet.

Mehr unbegleitete Minderjährige suchten 2023 Asyl in der EU an 

Im Jahr 2023 suchten 41.525 unbegleitete Minderjährige zum ersten Mal in EU-Ländern um Asyl an, was vier Prozent mehr ist als 2022. Die meisten unbegleiteten Minderjährigen meldete Deutschland (15.270), mit Abstand gefolgt von den Niederlanden (6.045) und Österreich (5.055). Den höchsten absoluten Anstieg meldete Deutschland mit plus 7.995 Antragstellende, den höchsten Rückgang Österreich mit minus 8.160 Bewerbenden.

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ribbon Zusammenfassung
  • In der EU erreichte die Zahl der Erstantragssteller 2023 fast die Höchstwerte von 2015 und 2016.
  • Österreich hingegen verzeichnete einen Rückgang von etwa 50 Prozent bei den Erstanträgen.
  • Im Verhältnis zur Bevölkerung liegt man hierzulange aber EU-weit auf dem zweiten Platz.