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Mehr Einbrüche wegen Ende der Coronamaßnahmen

Die Zahl der Einbruchsdiebstähle hat das Vorkrisenniveau von 2019 erreicht. Während der Coronakrise war die Zahl der Anzeigen zurückgegangen.

Herbst und Winter sind Hochsaisonen für Einbruchsdiebstähle: Im Schutz der frühen Dämmerung steigen die Täter in fremdes Eigentum ein. Zuletzt hatten Lockdowns und Grenzkontrollen wegen Covid hier einen Riegel vorgeschoben. Heuer ist schon wieder das Anzeigenniveau von 2019 erreicht, berichtet das Bundeskriminalamt. Bei Einbrüchen in Wohnstätten, Garagen und Kellerabteilen seien Steigungen von 20 bis 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu beobachten.

Mit Uniform gegen Einbrüche

Die Polizei gehe mit auf diese Kriminalitätsform abgestimmten Analysemethoden sowie raschen Fahndungs- und Ermittlungsschritten gegen Dämmerungseinbrecher vor. Dazu gehöre auch ein starkes uniformiertes Auftreten im Streifendienst, zugleich wird dringend zu Eigenprävention geraten: "Denn die wirksamsten Möglichkeiten und Tools, um Einbrüche zu verhindern, hat die Bevölkerung selbst in der Hand." Gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe seien wichtig, etwa eine Vertrauensperson, die bei Abwesenheit nach dem Rechten sieht, den Postkasten leert und Werbematerial vor der Haustür entfernt.

Einbrecher schlagen von Oktober bis Jänner öfter zu als in anderen Monaten. Täter sind besonders in der Dämmerung zwischen 16.00 und 21.00 Uhr aktiv. Tatorte sind oft Wohnungen und Häuser, die an Hauptverkehrsverbindungen angebunden sind, von dort kann man rasch flüchten. Siedlungsgebiete mit schwer einsehbaren Grundstücken und ebenerdig gelegene Wohnungen stehen auch im Fokus, so das Bundeskriminalamt.

Einbruch durch Terrassentür

Die Täter versuchen meist durch Aufzwängen von Terrassentüren und gartenseitig gelegenen Fenstern, Türen oder Kellerzugängen einzudringen. Schlecht gesicherte Türen oder Fenster werden mit Schraubenziehern oder Zangen aufgebrochen. Als Beute bevorzugen sie schnell verwertbares Diebesgut. Schmuck, Bargeld und wertvolle Gegenstände sollten daher im Safe liegen, höhere Geldbeträge sollte man gar nicht zuhause haben, rät die Polizei.

Vorsicht ist im Internet geboten: Einbrecher durchkämmen soziale Medien nach Informationen. "Geben Sie keine Hinweise auf Ihre Abwesenheit", warnen die Ermittler - dazu gehören öffentlich einsehbare Urlaubsfotos. "Achten Sie auf die Privatsphäre-Einstellungen der Plattform - lassen Sie nur die bestätigten Abonnenten/Freunde/Follower, die Sie persönlich kennen, an solchen Inhalten teilhaben."

Schutz durch Abschreckung

Alarmanlagen können eine abschreckende Wirkung haben, seien aber kein Allheilmittel. Fenster, Terrassen- und Balkontüren gehören geschlossen, nicht gekippt, Werkzeuge, Leitern und ähnliches weggeräumt - sie könnten für einen Einbruch genützt werden. "Verwenden Sie bei Abwesenheit in den Nachmittags- und Abendstunden Zeitschaltuhren für die Beleuchtung und bringen Sie eine Außenbeleuchtung bzw. Bewegungsmelder an. Lassen Sie an Ihrer Wohnungstüre Zusatzschlösser einbauen und schließen Sie diese auch bei kurzer Abwesenheit ab", lauten weitere Tipps. Der Keller sei besonders gefährdet, hier sollte man keinesfalls Wertvolles lagern. Und das Auto "ist kein Safe. Auch die Kfz-Einbruchszahlen steigen wieder", wurde betont.

Bei einem Einbruch, aber auch bei verdächtigen Wahrnehmungen sollte man sich an den Polizei-Notruf 133 wenden. Die Kriminalprävention der Bundespolizei bietet Beratungsgespräche an, erreichbar österreichweit unter der Telefonnummer 059-133.

ribbon Zusammenfassung
  • Herbst und Winter sind Hochsaisonen für Einbruchsdiebstähle: Im Schutz der frühen Dämmerung steigen die Täter in fremdes Eigentum ein.
  • Siedlungsgebiete mit schwer einsehbaren Grundstücken und ebenerdig gelegene Wohnungen stehen auch im Fokus, so das Bundeskriminalamt.
  • Die Täter versuchen meist durch Aufzwängen von Terrassentüren und gartenseitig gelegenen Fenstern, Türen oder Kellerzugängen einzudringen.