Massengräber mit mehr als 30 Opfern in Mexiko entdeckt
Einige Tage später fanden die Behörden weitere Leichen in einem zweiten Grab. In Mexiko tobt seit Jahren ein erbitterter Drogenkrieg zwischen rivalisierenden Kartellen. Seit dem Beginn einer Offensive des mexikanischen Staates gegen die Drogenkartelle im Jahr 2006 verdreifachte sich die Mordrate in dem Land. Auf 100.000 Einwohner kommen nun 28 Morde.
Aufgrund der Gewaltwelle wird es bei der Karnevalsfeier in der Stadt Jerez keine Schönheitskönigin geben: Die sieben Kandidatinnen zogen sich deswegen wenige Stunden vor der Wahl von dem Wettbewerb zurück, wie örtliche Medien und die Frauen selbst mitteilten. In den vergangenen Wochen waren in der rund 650 Kilometer nördlich von Mexiko-Stadt gelegenen Ortschaft mehrere schwere Gewalttaten verübt worden, darunter ein bewaffneter Angriff auf eine Bar mit acht Todesopfern. Viele der Attacken stehen nach Angaben der Behörden im Zusammenhang mit der Drogenkriminalität.
"Ich möchte hiermit offiziell meinen Rückzug als Kandidatin für die Wahl zur Karnevalskönigin 2023 bekannt geben", schrieb die Kandidatin Edith Duarte auf ihrer Facebook-Seite. "Meine Kolleginnen und ich haben beschlossen, unsere Solidarität mit den betroffenen Familien von Jerez zu bekunden". Die Kandidatin Samy Escobedo begründete ihre Entscheidung so: "Ich ziehe es vor, unsere Gemeinde und die betroffenen Familien zu unterstützen und ihnen beizustehen, indem ich Frieden und Sicherheit fordere!"
Jerez, eine Stadt mit 60.000 Einwohnern im Bundesstaat Zacatecas, ist eines der sogenannten magischen Dörfer Mexikos. Durch diese Bezeichnung des Ministeriums für Tourismus sollen Besucher angelockt werden.
Im vergangenen Jahr wurden in Mexiko 31.936 Tötungsdelikte registriert. Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen kämpfen um die Kontrolle von Einflussgebieten und Schmuggelrouten. Oft unterhalten sie Verbindungen zu korrupten Politikern und Sicherheitskräften. Die meisten Tötungsdelikte werden nie aufgeklärt.
Zusammenfassung
- Im Westen Mexikos sind in zwei versteckten Massengräbern insgesamt 31 Leichen gefunden worden.
- Nach Angaben des Staatsanwalts Luis Joaquín Méndez konnte zunächst nur die Hälfte der Menschen identifiziert werden.
- Viele der Attacken stehen nach Angaben der Behörden im Zusammenhang mit der Drogenkriminalität.
- Im vergangenen Jahr wurden in Mexiko 31.936 Tötungsdelikte registriert.