Klimaaktivistin auf DIF-Bühne: Band "rausgeschmissen"
Es sei das letzte Mal gewesen, dass man am Wiener Donauinselfest auftrat und der Radiosender 88.6 dürfe keine Lieder seiner Band Itchy mehr spielen, verkündet Daniel Friedl alias Panzer in einem wütenden Statement auf Instagram.
Was war passiert? Die Band aus Baden-Württemberg, die früher unter dem Namen Itchy Poopzkid auftrat, holte während ihres Auftritts auf der "Bank Austria / Radio 88.6-Bühne" am Donauinselfest für zwei Minuten eine Klimaaktivistin der "Letzten Generation" auf die Bühne.
Diese sprach sich dort unter Applaus für das Grundrecht auf Klimaschutz im Verfassungsrang aus, ehe ihr von den Veranstaltern das Mikrofon abgedreht wurde.
https://twitter.com/letztegenAT/status/1804593505957822594
Wie die Band nun auf Instagram mitteilte, wurden den Musikern nach dem Ende ihres Auftritts sofort ihre Backstage-Pässe abgenommen. "Wir wurden rausgeschmissen", so der Sänger in dem Statement.
"Angst vor politischen Inhalten"
Man habe die Aktivistin auf die Bühne geholt, weil man etwa beim Full Force-Festival nur drei Songs spielen konnte, da die Bühne wegen eines Unwetters evakuiert werden musste. Auch sonst würden sich Extremwetterlagen häufen und Keller "volllaufen".
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Wer "Angst vor politischen Inhalten" habe, solle keine politische Punkband einladen und wer es 2024 nicht aushalten könne, dass Menschen über den Klimawandel sprechen, habe "ein Problem", so der Musiker. Es sei außerdem skurril, dass die Veranstalter Angst vor der jungen Frau hätten, der Protest sei friedlich gewesen. Am Donauinselfest wolle man nicht mehr auftreten.
Das Donauinselfest teilte auf PULS 24 Anfrage mit, dass man die Anliegen der Klimabewegung "sehr ernst" nehmen würde. Der Auftritt während der Show von Itchy sei "zwar friedlich, aber unangekündigt und für uns daher nicht vollständig einschätzbar" gewesen, deshalb habe man das Mikrofon stummgeschaltet und den Musikern die Backstage-Pässe abgenommen.
"Klarer Vertrauensbruch"
"Die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher und aller am Fest Beteiligten sowie das friedliche Feiern stehen für uns an erster Stelle. Wir tragen die Verantwortung für alle auf dem Fest und deshalb behalten wir uns auch vor, entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen, um den reibungslosen Ablauf zu garantieren", so die Pressestelle des Festivals.
Als Veranstalter müsse man wissen, "was auf den Bühnen passiert und wer sich da aufhält". Gegen ein Statement der Band selbst zum Klimaschutz hätte man nichts gehabt.
Der Radiosender 88.6 teilte PULS 24 auf Anfrage mit, dass "mit allen Bands per schriftlicher sowie mündlicher Kommunikation" vereinbart und den Veranstaltern versichert worden wäre, dass es "keine Aktionen der 'Letzten Generation'" auf der Bühne geben wird. Daher habe es sich vonseiten der Band um einen "klaren Vertrauensbruch" gehandelt. Auch die Band hätte nicht wissen können, ob es "zu einer Klebeaktion, zu Farbwurf, zu Sachbeschädigung oder ähnlichem kommt".
https://twitter.com/letztegenAT/status/1804953135959417239
"Es folgten noch mehrere Aussprachen über einige Stunden, die aus der Sicht der Bühnenverantwortlichen einvernehmlich und positiv ausgingen". Die Band sei nicht des Festivals verwiesen worden, sondern nur aus dem Backstage-Bereich, man hätte den Musikern auch Getränke mitgegeben, so der Radiosender.
Farbe von Gondel geworfen
Die "Letzte Generation" hatte im Vorfeld des Donauinselfestivals Aktionen angekündigt - und am Sonntag dann tatsächlich Farbe aus einer Gondel geworfen.
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Zusammenfassung
- Die Band Itchy spielte am Samstag am Wiener Donauinselfest - wohl zum letzten Mal.
- Die deutschen Punkrocker holten während der Show eine Aktivistin der "Letzten Generation" auf die Bühne und wurden dafür aus dem Backstage-Bereich geschmissen.
- Als Veranstalter müsse man wissen, "was auf den Bühnen passiert und wer sich da aufhält". Gegen ein Statement der Band selbst zum Klimaschutz hätte man nichts gehabt, so das Donauinselfest.
- Der Radiosender 88.6 teilte PULS 24 auf Anfrage mit, dass "mit allen Bands per schriftlicher sowie mündlicher Kommunikation" vereinbart und den Veranstaltern versichert worden wäre, dass es "keine Aktionen der 'Letzten Generation'" geben werde.
- Daher habe es sich vonseiten der Band um einen "klaren Vertrauensbruch" gehandelt. Auch die Band hätte nicht wissen können, ob es "zu einer Klebeaktion, zu Farbwurf, zu Sachbeschädigung oder ähnlichem kommt".