Krampusläufe: "Ich muss halt einfach mit Schlägen rechnen"
Für Tobias Stangl von den St. Leonharder-Krampussen ist das Problem, dass "manche a ned wissen, wie der Brauch a wirklich ist."
Die Schläge würden "ja eigentlich Glück und Fruchtbarkeit fürs nächste Jahr" bringen.
Schläge "in gesundem Ausmaß"
"Wenn i auf an Krampuslauf geh, das ist keine Kuschelveranstaltung. Da muss ich halt einfach mit Schlägen rechnen. Aber in einem gesunden Ausmaß natürlich." Bei Krampusläufen kommt es jedoch immer wieder zu heftiger Gewalt und Verletzten. In Tirol zerstörten Kramperl bei einem Lauf im November nicht nur Möbel, sondern rissen auch Mädchen nieder.
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Bei Kindern auf den Läufen kann es laut Stangl zum Problem werden, wenn Eltern ihre Kinder ganz vorne stehen lassen, anstatt sie auf die Schultern nehmen. Als Krampus habe man ein eingeschränktes Sichtfeld, vor allem wenn es dunkel ist, sehe man "absolut eigentlich nix".
Sein Verein habe einen familienfreundlichen Krampuslauf, bei dem die Kinder Spaß haben sollen. "Wir wollen auch nicht, dass die Kinder dann mit einem Trauma oder sonst was heimkommen." Es gebe allerdings auch Gruppen, die "a bisserl mehr Gas" geben. Das merke man vor allem bei den Jüngeren.
Hörnerreißen "überhaupt kein Spaß"
Es komme schon hin und wieder zu "Vorfällen" bei Läufen, weil sich "gewisse Leute nicht zu benehmen wissen." Auch unter den Zuschauer:innen, wie Stangl betont.
Bei seinem Verein habe man bereits schlechte Erfahrungen bezüglich "Hörnerreißen" gemacht. Das sei "überhaupt kein Spaß. Da steht das eigene Leben am Spiel." In Kärnten verlor ein 24-jähriger Krampus am Wochenende das Bewusstsein, nachdem man ihn an den Hörnern gerissen hatte.
Video: Krampusläufe - Tradition oder überholt?
Zusammenfassung
- Immer wieder gibt es bei Krampusläufen Gewaltausbrüche und Verletzte, einer Zuschauerin in Tirol wurde zuletzt die Fingerkuppe abgetrennt.
- Gewisse Leute wüssten sich einfach nicht zu benehmen, meint ein Salzburger Krampus - auch unter den Zuschauer:innen.