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KJÖ: "Israel ist nicht das Opfer" - KPÖ distanziert sich

Die Kommunistische Jugend Österreichs twittert, dass Israel im Zuge des Terrorangriffs der Hamas "nicht das Opfer" sei. Die KPÖ rund um den Salzburger Gemeinderat Kay-Michael Dankl und die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr distanzieren sich von den Aussagen der KJÖ.

Nach dem Angriff der Terror-Organisation Hamas auf Israel am vergangenen Wochenende, meldete sich auch die "Kommunistische Jugend Österreichs" (KJÖ) zu Wort. 

Ihr Twitter-Posting von Montag sorgte für Aufregung. In einer Stellungnahme schreibt die Organisation von "palästinensischen Kampfverbänden", die einen "Überraschungsangriff auf israelische Militärposten und zionistische Siedlungen" gestartet hätten. Israel sei nicht "das Opfer in dieser Situation", heißt es weiter.

Der Tweet wird in den Kommentaren heftig kritisiert. Ein User stellt die Echtheit des Beitrags infrage, und richtet sich direkt an den Salzburger KPÖ-Gemeinderat Kay-Michael Dankl

Dankl: "Sehe das inhaltlich anders"

Die KJÖ war lange Zeit mit der KPÖ verbunden. Seit dem Jahr 2005 entfernt sich die Jugendorganisation zunehmend von der Bundes-KPÖ, arbeitet aber weiterhin eng mit der KPÖ Steiermark zusammen

Dankl distanziert sich auf Twitter von den Aussagen der KJÖ. Er könne dies nicht nachvollziehen und sehe es inhaltlich anders. "Die KJÖ war ja früher lange Jugendorganisation der KPÖ, ist es aber schon seit vielen Jahren nicht mehr", stellt er klar. 

Kahr: "Wir verurteilen die wahllosen Morde"

Nach anfänglichem Schweigen, meldet sich nun erstmals auch die Grazer KPÖ-Bürgermeisterin Elke Kahr in der "Kleinen Zeitung" zu Wort. "Für uns gibt es keinen Zweifel: Wir verurteilen die wahllosen Morde der Hamas an der Zivilbevölkerung und stehen an der Seite aller, die jetzt um ihre Verwandten und Freunde bangen. Es darf bei uns keinen Platz für Antisemitismus geben", so Kahr.

Sie appelliert für eine "friedliche Lösung". "Hass und religiöse oder nationalistische Verblendung dürfen niemals die Antwort sein. Die Spirale von Hass und Gewalt muss ein Ende finden", zitiert die "Kleine" die Bürgermeisterin. 

Die steirische Landespartei verweise darauf, dass das Posting der KJÖ aus Wien stammt.

Auf ihrer Website stellt die KPÖ Steiermark klar, dass die Landespartei die "Eskalation der Gewalt in Israel und Palästina" verurteilt. "Die Terrorangriffe der Hamas haben mit Freiheitskämpfen nichts zu tun", heißt es weiter. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die KJÖ twittert von "palästinensischen Kampfverbänden", die einen "Überraschungsangriff auf israelische Militärposten und zionistische Siedlungen" gestartet hätten.
  • Israel sei nicht "das Opfer in dieser Situation", heißt es weiter.
  • In den sozialen Medien sorgt die Stellungnahme für harsche Kritik.
  • Der Salzburger KPÖ-Gemeinderat Kay-Michael Dankl distanziert sich. Er sehe das inhaltlich anders.
  • Die Grazer KPÖ-Bürgermeisterin Elke Kahr verurteilt die wahllosen Morde.
  • Die KJÖ war früher lange Zeit mit der KPÖ verbunden.