Kieselalgen lassen Bodensee in karibischem Grün schimmern
Die Planktonalgen entziehen dem Wasser Kohlenstoffdioxid, wodurch sich im Wasser winzige Kalkkristalle bilden. Diese streuen das Licht zurück und lassen zusammen mit dem leichten Grün dieser mikroskopisch kleinen Algen und der blauen Reflexion des Himmels den See türkisfarben erscheinen.
Was Badegästen im Bodensee landläufig als lästiges "Seegras" bereits aufgefallen ist: In der warmen Jahreszeit wachsen auch Unterwasserpflanzen stärker. Diese siedeln sich um den ganzen See in geeigneter Tiefe an und wachsen dann mit langen Stängeln und Blättern Richtung Oberfläche. Diese Makrophyten genannten Wasserpflanzen sind laut den Experten ein wichtiger Teil des Ökosystems. Sie sorgen für klares Wasser, produzieren Sauerstoff und dienen als Kinderstube für viele Fische, zudem schützen sie die Ufer und Flachwasserbereiche vor Erosion.
Wo es nährstoffreiches, warmes Wasser gibt, bilden sich derzeit vereinzelt auch schwimmende grüne Algen-Teppiche. So seien vor Eriskirch und Langenargen (beide Baden-Württemberg) solche Algenwatten gesichtet worden. Diese für Menschen harmlosen Algen bestehen aus mehrzelligen Fäden, die eine Netzstruktur bilden, daher sind sie Fachleuten als "Wassernetz" bekannt.
Zusammenfassung
- Der Bodensee erscheint derzeit an vielen Stellen, etwa auch der Bregenzer Bucht, karibisch-grün.
- Ursache sind einzellige Planktonalgen, meist Kieselalgen, so das Institut für Seenforschung (ISF) der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg in einer Mitteilung.
- Algenblüten, die den See verfärben, gibt es regelmäßig im Sommer.
- Wo es nährstoffreiches, warmes Wasser gibt, bilden sich derzeit vereinzelt auch schwimmende grüne Algen-Teppiche.