Kampagne zur einheitlichem Gelbem Sack und Gelber Tonne
Die Sammlung wird einfacher, verständlicher und führt zu einer Erhöhung der Sammlungsmenge, betonte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) bei der Pressekonferenz. Bereits im Jahr 2023 hatten Wien, Kärnten, Salzburg und der Großteil von Niederösterreich auf die gemeinsame Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen umgestellt. "Das Ergebnis war, dass in der Gelben Tonne im Schnitt um 20 Prozent mehr Kunststoff- und Metallverpackungen gesammelt wurden. Und das ist tatsächlich ein großer Erfolg, weil aktuell sammeln wir nur rund die Hälfte unserer Plastikverpackungen getrennt und das ist viel zu wenig", sagte Gewessler.
2025 wird das Sammelmodell flächendeckend auf ganz Österreich ausgeweitet. Gemeinsam mit der Einführung des Einwegpfands ist dies laut Gewessler ein wichtiger Schritt für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft sowie zur Erreichung der EU-Recyclingquoten. Diese schreiben bis Ende 2030 vor, dass 55 Prozent aller Kunststoffverpackungen recycelt werden müssen. Das entspricht einer Verdopplung der österreichischen Recyclingquote aus dem Jahr 2022.
Es wird eine einheitliche Beklebung für die Gelbe Tonne geben, stellte Pertl vor. Diese und der Gelbe Sack sind für Verpackungen da. Zahnbürsten, Spielzeug und Ähnliches seien weiterhin ein Fall für den Restmüll oder den Recyclinghof. Die Umstellung läuft bereits vor dem Jahreswechsel an. "Das heißt, ab dem Zeitpunkt in dem die Metallverpackungsbehälter abgezogen sind, kann man die Metallverpackung selbstverständlich in den Gelben Sack oder in die Gelbe Tonne einbringen", sagte Pertl.
Pertl freute sich, dass in ganz Österreich "der Weg zur Metalltonne in Zukunft entfällt". Die Neuerung stehe in Vorarlberg, Tirol, Teilen Oberösterreichs, in der Steiermark bis auf den bereits umgestellten Bezirk Liezen und in zwei niederösterreichischen Bezirken an. "Es werden 3,75 Millionen Menschen jetzt an diese neue Form der Sammlung angeschlossen", erläuterte Pertl.
Gewessler erinnerte auch an die Umstellung auf ein Einwegpfandsystem für alle Getränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall mit Ausnahme von Milchprodukten. Dafür werden ab Jänner einheitlich 25 Cent pro Packung eingehoben und bei der Rückgabe ausbezahlt. Dies gilt für alle Getränke, die dann ein österreichisches Pfandsymbol aufgedruckt haben. Restbestände ohne dieses Symbol dürfen noch verkauft werden, diese gehören in den Gelben Sack, erklärte Gewessler.
Die jüngste Kritik aus Imbissständen und Trafiken, die über zu wenig Lagerplatz für die Sammlung des leeren Getränkepfands geklagt hatten, konnte die Ministerin nicht nachvollziehen. "Wir haben uns beim System natürlich an erfolgreichen Beispielen orientiert", sagte sie. In Deutschland funktioniere die Pfandrückgabe gerade auch in kleinen Rückgabestellen und in Geschäften, die spät nachts noch offen haben, wie auch in Trafiken "hervorragend", betonte Gewessler.
( S E R V I C E - https://www.oesterreich-sammelt.at )
Zusammenfassung
- Ab 1. Jänner 2025 werden Kunststoff- und Metallverpackungen österreichweit einheitlich in Gelbem Sack oder Gelber Tonne gesammelt. Dafür wurde am Donnerstag in Wien eine Kampagne präsentiert. Für Einweg-Getränkeverpackungen gilt zudem ab Jahresbeginn ein Pfandsystem. Daher lautet die "Formel" für das Sammeln in Gelbem Sack oder Gelber Tonne: "Leichtverpackungen plus Metallverpackungen minus Pfand", erläuterte Andreas Pertl, Geschäftsführer der Verpackungskoordinierungsstelle.