Der Inn könnte Probleme bereitenAPA/APA/EXPA/ERICH SPIESS

Hochwasser-Gefahr: Innsbruck in Alarmbereitschaft

Der Inn führt bereits Hochwasser, am Freitagnachmittag werden zudem schwere Gewitter erwartet. In Innsbruck wurden deshalb nun Hochwasserschutzmaßnahmen eingeleitet. Der Inn habe bereits in den frühen Morgenstunden einen Pegelstand eines statistisch fünfjährlichen Hochwassers erreicht, hieß es in einer Aussendung der Stadt.

Dem Land Tirol zufolge dürfte der Pegelstand noch auf ein 30-jährliches Hochwasser steigen.

Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass in manchen Bereichen an den Zubringern Bäche über die Ufer treten. Die Niederschlagsprognosen würden aber aufgrund der komplexen Wettersituation eine große Unsicherheit aufweisen, wurde betont.

Die Situation werde weiter genau beobachtet und die Lage laufend neu eingeschätzt. Bis zum frühen Nachmittag kam es jedenfalls noch nicht zu größeren Überflutungen. Nur bei einem Radweg in Rotholz in der Gemeinde Strass im Zillertal (Bezirk Schwaz) trat der Inn an einer Stelle über die Ufer.

Zu Mittag tage die Einsatzleitung, teilte Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA - Jetzt Innsbruck) mit. Man sei alarmiert. Bisher würden vor allem vorbereitende Maßnahmen getroffen, sagte eine Sprecherin der Stadt am Vormittag gegenüber der APA.

"Wir bitten die Bevölkerung jedenfalls schon jetzt, die Wetterlage im Allgemeinen genau zu beobachten, bewegliche Gegenstände vom Freien in die Innenräume zu transportieren sowie Türen und Fenster zu schließen", sagte Anzengruber.

Beim Aufenthalt im Freien und in der Natur sei Vorsicht geboten. Durch Orkanböen könne es zu umstürzenden Bäumen kommen. Zudem solle man sich von den Ufern des Inn und der Sill fernhalten.

Video: Millionen für Hochwasserschutz

Weitere Unwetter am Wochenende

Die Lage wurde auch seitens des Landes genau beobachtet. Aktuell würden bis zu 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter prognostiziert - lokal könnte der Regen sogar noch stärker ausfallen, teilte das Land mit. Ein stellenweises Übertreten werde nicht ausgeschlossen. Eine weitere Unwetterfront sei zudem nach aktuellem Stand in der Nacht auf Sonntag zu erwarten.

"Diese Kombination kann potenziell zu einem starken Anstieg der Pegelstände der Fließgewässer insbesondere im Tiroler Oberland führen", wurde Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft, zitiert.

Warnstufe "Orange"

In Tirol war für Freitag gebietsweise eine Gewitterwarnung ausgegeben und vor schwereren Unwettern gewarnt worden. Die Geosphere Austria rief am Donnerstag aufgrund aktueller Prognosen Warnstufe "Orange" aus, die dritthöchste auf der vierstufigen Skala.

Als hauptbetroffene Gebiete wurden in einer Aussendung des Landes der Zentralraum Innsbruck sowie das Tiroler Unterland genannt. Dort seien großer Hagel, schwere Sturm- bis Orkanböen sowie Starkregen möglich.

Auch Südtirol zittert 

Unterdessen wurden auch in Südtirol für den Nachmittag sowie Abend starke Gewitter erwartet, die zum Teil heftig ausfallen könnten.

Speziell am Abend und in der ersten Nachthälfte seien Starkregen, Hagel und Sturmböen möglich.

Auch am Samstag wären einzelne stärkere Gewitter nicht auszuschließen. Steinschläge, Baumstürze und kleinräumige Überflutungen könnten auftreten, hieß es seitens des Landes.

ribbon Zusammenfassung
  • Innsbruck bereitet sich auf Hochwasser vor, da der Inn bereits einen Pegelstand eines fünfjährlichen Hochwassers erreicht hat und auf ein 30-jährliches Hochwasser ansteigen könnte.
  • Bis zu 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter werden erwartet, und eine weitere Unwetterfront wird in der Nacht auf Sonntag erwartet.
  • Die Geosphere Austria rief Warnstufe 'Orange' aus, und die Bevölkerung wird aufgefordert, sich von den Ufern des Inn und der Sill fernzuhalten.