Impfung bei Hausärzten in Wien mit Wahlmöglichkeit

In der Bundeshauptstadt startet die Corona-Impfung im niedergelassenen Bereich. Zunächst werden Corona-Vakzine in "Impfboxen" verabreicht. Hausärzte könnten dann in ihrer Praxis Vektorimpfstoffe, wie von AstraZeneca und Johnson & Johnson, verimpfen. Dadurch könnte es Patienten möglich sein, zwischen den Impfstoffen zu wählen.

Für die Impfung in den Ordinationen haben bereits rund 1.000 Ärzte Interesse gezeigt, wie am Montag berichtet wurde. Man stehe "Spritze bei Fuß", versicherte Steinhart. Dass Impfstoff übrig bleibt, ist offenbar ebenfalls nicht zu befürchten: "Wir haben schon Wartelisten mit Tausenden Patienten liegen." Viele würden sich offenbar lieber bei ihrem Arzt impfen lassen als etwa in einer der großen Impfstraßen - von denen in Wien derzeit jene im Austria Center in Betrieb ist.

Vorerst werden im niedergelassenen Bereich aber nur 560 Ärzte tatsächlich mit dabei sein. Dies liege an den begrenzten Impfstoffmengen, wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und der Vizepräsident der Ärztekammer Wien Johannes Steinhart beklagten. In den Ordinationen werden die Vakzine von Johnson & Johnson - der Impfstoff soll fast ausschließlich im niedergelassenen Bereich verwendet werden - sowie AstraZeneca verabreicht. In den Impfboxen kommt das Produkt von Biontech/Pfizer zum Einsatz.

Aussuchen per Plattform

Dadurch hätten die Patienten "die Möglichkeit sich einen Impfstoff  auszusuchen, je nachdem auf welcher Plattform sie registriert sind", meint PULS 24 Anchor Thomas Mohr. Da käme es dann darauf an, was schneller möglich ist. Sofern Impfstoff verfügbar ist, könne man in Ordinationen wahrscheinlich sehr schnell einen Termin bekommen – das ist dann eben AstraZeneca. "Da könnte man dann selber entscheiden: Ich warte lieber noch und gehe dafür in die Impfstraße, wenn man das nicht unbedingt will", meint Mohr.

PULS 24 Anchor Thomas Mohr spricht über die Impfung bei niedergelassenen Ärzten, die in Wien startet.

Schnupfenbox wird Impfbox

Zunächst wolle man aber die sogenannten Schnupfen-Checkboxen zu Impfboxen umwandeln. Fünf dieser Container werden ab sofort zu Mini-Impfstraßen. Hausärzte mit Kassenvertrag können für ihre Patientinnen und Patienten Termine in diesen Räumlichkeiten buchen. Grund dafür sei laut dem Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) die Anzahl der zur Verfügung stehenden Impfstoffe. Im Interview mit PULS 24 Chronik-Chefreporterin Magdalena Punz sagte er dazu: "Wir hätten gerne mehr Impfstoffe, als uns zur Verfügung steht"

Ärztin über Impfbox: "Vorbereitungen waren eine Herausforderung"

PULS 24 Chefreporterin Magdalena Punz hat mit der Allgemeinmedizinerin Ivana Molnar und zwei Patienten über den Start der Impfbox gesprochen.

In den neuen Impfboxen können täglich bis zu 200 Wienerinnen und Wiener einen Stich erhalten. Bereits 180 Ärzte haben dort Slots reserviert. Wird das Projekt fortgeführt, dann ist laut Hacker angedacht, sämtliche 30 Schnupfencontainer mit einzubeziehen - da die Erkältungszeit bereits dem Ende zugehe und der Andrang auf die Boxen bereits nachlasse.

Konkret erhalten Boxen in Meidling, Favoriten, Ottakring, Floridsdorf und Donaustadt eine neue Bestimmung, wie Hacker und Steinhart am Montag in einer Pressekonferenz erläuterten. Es handelt sich zunächst um ein dreiwöchiges Pilotprojekt. Ab kommender Woche wird dann auch in den Ordinationen geimpft - vorerst bei Kassenärzten aus dem allgemeinmedizinischen Bereich und bei Fachärzten für Innere Medizin bzw. Pulmologie.

ribbon Zusammenfassung
  • In der Bundeshauptstadt startet die Corona-Impfung im niedergelassenen Bereich.
  • Zunächst werden Corona-Vakzine in "Impfboxen" verabreicht.
  • Es handelt sich dabei um umfunktionierte sogenannte Schnupfen-Checkboxen, in denen sich bisher Menschen mit grippalen Symptomen untersuchen lassen konnten.
  • Hausärzte mit Kassenvertrag können für ihre Patientinnen und Patienten Termine in diesen Räumlichkeiten buchen.