Immer mehr Opfer bei Unwetter-Katastrophe in Südafrika
Die Regierung bereite sich auf weitere Fluten und Evakuierungen vor, sagte KwaZulu-Natal Ministerpräsident Sihle Zikalala. "In Bezug auf das Wochenende können wir sagen, dass wir bereit sind, aber das hängt von der Größenordnung der kommenden Überschwemmungen ab", warnte Zikalala. Am Freitag waren 41.000 Menschen direkt von den Fluten und Erdrutschen betroffen. Tausende waren auf Notunterkünfte und humanitäre Hilfe angewiesen.
Die Zahlen galten als vorläufig, denn zahlreiche Menschen wurden noch vermisst. Immer mehr Leichen wurden gefunden - unter ihnen zahlreiche Kinder. Südafrikanische Medien berichteten täglich von neuen menschlichen Tragödien: einer Großmutter, die im Auto mit ihren drei Enkeln von einer Brücke gespült wurde; von einem Mann, dessen zehn Familienmitglieder ertranken; von einer Mutter, die mit ihrem zehn Monate alten Baby von einer Schlammlawine verschüttet wurde.
Am Freitag schwärmten zahlreiche Hubschrauber über der Provinz, um Polizei, Militär und Rettungskräften bei der Suche nach Überlebenden und Leichen zu helfen. Rettungsaktionen und Aufräumarbeiten wurden jedoch durch die starke Verwüstung, die das Unwetter angerichtet hat, erschwert. Zahlreiche Straßen sind weggespült worden, Brücken eingerissen, Häuser eingestürzt. In vielen Gegenden gibt es seit Montag weder Strom noch fließendes Wasser; einige Gebiete blieben unerreichbar. Nach Angaben der Regionalregierung sind knapp 250 Schulen eingestürzt. Der Hafen der Regionalhauptstadt Durban, einer der größten Frachthäfen Afrikas, war bis auf weiteres geschlossen. Dronen-Bilder zeigten, wie Dutzende massive Schiffscontainer durch die Fluten vom Hafengelände auf die nebengelegene Autobahn gespült wurden.
Einige Gebiete erhielten diese Woche nach Angaben des nationalen Wetterdienstes in 48 Stunden mehr als 450 Millimeter Regen, was knapp der Hälfte von Durbans jährlichem Niederschlag entspricht. Präsident Cyril Ramaphosa erklärte die Region zum Katastrophengebiet. Die Schäden sollen sich nach Angaben der Regionalregierung auf mehrere Millionen Euro belaufen.
Eigentlich hatte sich die am Indischen Ozean liegende Küstenprovinz auf den traditionellen Osteransturm in- und ausländischer Touristen vorbereitet. Nach zwei Jahren geringer Einnahmen aufgrund der Corona-Pandemie hatte man in KwaZulu-Natal - einem der wichtigsten Urlaubsziele des Landes - auf die erste, gute Saison gehofft. Doch nun wird das Osterfest für viele Menschen ausfallen.
Zusammenfassung
- Südafrika befindet sich im Schock.
- Mindestens 395 Menschen sind diese Woche in der schlimmsten in dem Kap-Staat aufgezeichneten Unwetter-Katastrophe gestorben.
- Die Regierung bereite sich auf weitere Fluten und Evakuierungen vor, sagte KwaZulu-Natal Ministerpräsident Sihle Zikalala.
- Am Freitag waren 41.000 Menschen direkt von den Fluten und Erdrutschen betroffen.
- Die Zahlen galten als vorläufig, denn zahlreiche Menschen wurden noch vermisst.