Im Libanon steigt die Angst vor Cholera
Die von dem Vibrio cholerae-Bakterium ausgelöste Krankheit kann asymptomatisch verlaufen oder sich in extremem Durchfall und Erbrechen äußern. Sie wird zumeist über verunreinigtes Trinkwasser und Nahrung übertragen. Nach WHO-Angaben besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Übertragung von Cholera und einem unzureichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Entsprechend sind Flüchtlingslager und Slums besonders gefährdete Orte.
Im Libanon bestehe "ein hohes Risiko, dass sich die Cholera ausbreitet", vor allem in den Grenzgebieten zu Syrien, sagte die Leiterin des technischen Teams beim WHO-Regionalbüro für den Libanon, Alissar Rady, laut dem Bericht. Dies könne das bereits durch die anhaltende Krise des Landes sowie die Covid-19-Pandemie angeschlagene Gesundheitssystem weiter belasten. Ferner bestehe wegen fehlender Beschränkungen für den Einsatz von Antibiotika im Libanon "das hohe Risiko, dass die Bakterien gegen Antibiotika resistent werden".
Nach Angaben des Emergency Response Coordination Centre (ERCC) der EU-Kommission von Montag hat sich die Cholera bereits über den größten Teil Syriens ausgebreitet und betrifft 13 der 14 Gouvernements des Landes. Es seien bisher rund als 13.000 Verdachtsfälle sowie 60 Todesfälle gemeldet worden. Die Dunkelziffer dürfte wegen "begrenzter Testkapazitäten und eines weitgehend dysfunktionalen Gesundheitssystems" wesentlich höher legen. Die WHO hatte Ende September einen Plan zur Bekämpfung der Cholera in Syrien in Höhe von umgerechnet 36 Millionen Euro veröffentlicht.
Zusammenfassung
- Bei den Erkrankten handelt es sich um syrische Geflüchtete im Grenzgebiet im Norden des Landes sowie in der Bekaa-Ebene.
- Dies könne das bereits durch die anhaltende Krise des Landes sowie die Covid-19-Pandemie angeschlagene Gesundheitssystem weiter belasten.
- Ferner bestehe wegen fehlender Beschränkungen für den Einsatz von Antibiotika im Libanon "das hohe Risiko, dass die Bakterien gegen Antibiotika resistent werden".