Hunderttausende Ukraine-Flüchtlinge im Winter befürchtet
"Wir haben es mit einer historisch neuen Herausforderung zu tun: Eisige Kälte, Energieengpässe und gleichzeitig Krieg", sagte der Leiter der SOS-Kinderdörfer in der Ukraine, Serhii Lukaschow. Er rechnet damit, dass in den stark betroffenen östlichen Gebieten Donezk, Mykolajiw und Charkiw eine weitere halbe Million Menschen die Flucht antreten.
Die lokalen Behörden hätten bereits erklärt, dass es unmöglich sei, die Heizsysteme, Strom- und Wasserversorgung rechtzeitig für den Winter wieder instand zu setzen. Bei drohenden Temperaturen von bis zu minus 15 Grad seien die Bewohner aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und in der Zentral- und Westukraine unterzukommen. Aber auch dort sei nicht garantiert, dass sie ausreichend versorgt würden, warnte Lukaschow.
Aktuelle News zum Krieg in der Ukraine im PULS 24 Liveblog:
Es bestehe die Gefahr von weiteren Raketenanschlägen. Zudem seien die Versorgungssysteme in den Städten durch die Aufnahme von Geflüchteten überlastet.
Auf dem Land sehe es nicht besser aus: Viele Binnenvertriebene seien mit der Situation dort überfordert, sagte Lukaschow. "Sie wissen nicht, woher sie angesichts der allgemeinen Ressourcen-Knappheit Holz oder Kohle bekommen sollen, ein Großteil hat auch gar nicht das Geld dafür."
Zusammenfassung
- Temperaturen mit bis zu Minus 15 Grad, oftmals keine Heizung, kein Strom und kein Wasser: Die SOS-Kinderdörfer rechnen damit, dass Hunderttausende vor dem Winter in der Ukraine flüchten.
- Die lokalen Behörden hätten bereits erklärt, dass es unmöglich sei, die Heizsysteme, Strom- und Wasserversorgung rechtzeitig für den Winter wieder instand zu setzen.