Hochwasser-Leichtsinn: Kajakfahrer aus Sill gerettet
Anhaltender Starkregen ließ in den letzten Tagen in weiten Teilen Österreichs die Pegelstände steigen. In Tirol wurden wegen der Wassermengen zwischenzeitlich mehrere Zivilschutzalarme ausgelöst. Ab Dienstagmittag entspannte sich die Lage langsam, doch die Sill führte weiterhin Hochwasser.
Dennoch entdeckte eine Passantin am Dienstagnachmittag auf einmal zwei leere Kajaks, die bei der Sillbrücke im Bereich Mutters-Gärberbach in der Sill trieben.
Rettung aus der Flut
Sie alarmierte umgehend die Feuerwehr, die zu einem Großeinsatz mit Wasserrettung, Rettungsdienst, Polizei sowie einem Hubschrauber ausrückte. Die Feuerwehr Mutters konnte einen Kajakfahrer, der im Wasser trieb, noch mithilfe einer Rettungsleine aus den reißenden Fluten bergen.
Laut dem Polen war er mit zwei weiteren Personen unterwegs gewesen, diese waren jedoch abgetrieben worden. Aus der Luft wurde nach ihnen mit einem Hubschrauber gesucht, vom Ufer aus begaben sich Schwimmer auf die Suche.
Kurz darauf konnte jedoch der Gerettete selbst die abgetriebenen Personen telefonisch kontaktieren. Sie waren aus ihren Kajaks gefallen, konnten sich aber beide unverletzt ans Ufer retten. Eines der abgetriebenen Kajaks konnte geborgen werden, ein zweites blieb zwischen Gärberbach und Innsbruck hängen.
Kritik der Feuerwehr
Warum die drei Kajakfahrer bei der vorherrschenden Hochwasser-Situation zu einer Fahrt aufgebrochen waren, ist unklar. "Die Sinnhaftigkeit solcher 'Sport-Aktionen' bei diesen Wasserverhältnissen darf in Frage gestellt werden", stellt die Feuerwehr Mutters in ihrem Bericht fest.
Zusammenfassung
- Nach den heftigen Unwettern führt die Sill in Tirol am Dienstag weiterhin Hochwasser - für drei Kajakfahrer war das aber offenbar kein Grund, um ihre Fahrt abzusagen.
- Sie mussten aus den reißenden Fluten gerettet werden.