APA/Kerstin Scheller

Halloween: Linz bleibt ruhig, in Deutschland kam es zu Krawallen

Nach den Halloween-Krawallen in Linz vergangenes Jahr patrouillierte die Polizei heuer vermehrt in der Landeshauptstadt. Offenbar zeigte dies Wirkung, große Randale und ähnliche Szenen wie im Vorjahr blieben aus. In Hamburg kam es indes zu Ausschreitungen.

Im Vorjahr sorgten an Halloween Randale in der Linzer Innenstadt für Aufsehen. Hunderte Jugendliche verabredeten sich via Social Media und schossen unteranderem Böller auf Polizeibeamte.

Drohnen, Kameras und viele Polizisten

Dieses Jahr stockte die Polizei in Linz, Wels und Steyr auf. Drohnen, Kameras und Körperkameras würden zur umfassenden Beweissicherung eingesetzt, hieß es im Vorfeld.

Die Präsenz war etwa auf der Landstraße, wo die Randale im Vorjahr stattgefunden hatten, deutlich zu sehen - und offenbar wirksam. Denn hier habe es "nicht einmal Böller" gegeben, schilderte Pogutter.

Kleine Randale im Linzer Süden

Mehr zu tun hatte die Exekutive im Linzer Süden, wo Jugendliche in Parks Böller zündeten. Es habe einige kurzzeitige Festnahmen wegen Ordnungsstörung gegeben und zahlreiche Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz, so der Stadtpolizeikommandant, zudem stellten die Beamten Böller mit einem Netto-Sprengstoffgehalt von 600 Gramm sicher.

Unklar war, ob ein Autobrand auf Pyrotechnik zurückzuführen ist. Ein Sachverständiger der Brandverhütungsstelle für Oberösterreich beobachtete das Wrack und stellt fest, dass bei dem Wagen vor dem Brandausbruch ein Fenster eingeschlagen worden war. Offenbar wurde anschließend Benzin auf den Beifahrersitz gegossen und angezündet. Vom Täter fehlt jede Spur.

Attacken auf Polizisten oder Passanten blieben aus.

Hamburg war Hotspot für Krawalle an Halloween

Anders in Hamburg. In der deutschen Stadt kam es in der Halloween-Nacht nämlich zu Krawallen. Nach Angaben eines Polizeisprechers versammelten sich am Dienstag im Stadtteil Harburg zunächst 150 bis 200 überwiegend junge Menschen. Ihre Zahl sei dann auf 300 bis 350 gestiegen.

Es seien Böller auf Einsatzkräfte geworfen worden. Die Polizisten versuchten, die Menschenmenge mit Wasserwerfern zurückzudrängen. Die Lage sei nicht außer Kontrolle, sagte der Sprecher am Abend.

Es habe eine noch unbekannte Anzahl an Festnahmen gegeben. 

Im Stadtteil Lurup gab es zudem Zwischenfälle, an denen laut Polizei rund 50 Jugendliche beteiligt waren. Sie hätten Böller gezündet - Scheiben eines Einzelhandels seien beschädigt und Müllcontainer in Brand gesetzt worden. Auch in anderen Gebieten Hamburgs sei es zu Krawallen gekommen - der Fokus habe aber auf Harburg gelegen. Am späteren Abend beruhigte sich die Lage nach Angaben der Polizei.

Bereits vor einem Jahr hatten junge Krawallmacher die Polizei am Harburger Ring in Atem gehalten - mehrere Menschen kamen damals vorübergehend in Gewahrsam. Ein Polizeisprecher sagte deshalb am Dienstag zu den erneuten Krawallen: "Wir waren darauf vorbereitet."

ribbon Zusammenfassung
  • Mit den Ausschreitungen im Vorjahr sei die Lage "nicht vergleichbar gewesen", sagte Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter Mittwochfrüh zur APA.
  • Die Vorfälle konzentrierten sich auf den Linzer Süden, auf der Landstraße im Zentrum blieb es ruhig.
  • Mehr zu tun hatte die Exekutive im Linzer Süden, wo Jugendliche in Parks Böller zündeten.
  • Tatsächlich kam es in der Linzer Innenstadt zu Krawallen von Jugendlichen - überwiegend mit Migrationshintergrund.
  • In der deutschen Stadt Hamburg kam es in der Halloween-Nacht nämlich zu Krawallen. Hunderte Menschen versammelten sich und schossen mit Böllern.