Gutachten zu Mitschnitt von Bushido und Ex-Manager liegt vor

Die Datei sei für ihn schon immer eine Fälschung gewesen, um seinen Mandanten zu diskreditieren. Bushido, mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Ferchichi, ist Zeuge und Nebenkläger in dem Strafverfahren. Ein Großteil der Vorwürfe gegen einen Berliner Clanchef und drei seiner Brüder basiert auf den Aussagen des Rappers. Einen Termin für die Einvernahme gibt es jedoch noch nicht.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 47 Jahre alten Arafat A.-Ch. und seinen Brüdern unter anderem Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und Untreue vor. Zu den mutmaßlichen Taten soll es gekommen sein, nachdem Bushido die Beziehungen zu seinem Manager aufgelöst hatte. Der 44-Jährige soll im Jänner 2018 eingesperrt, mit einer Flasche und einem Stuhl beworfen worden sein.

Das umstrittene Tondokument war Anfang 2022 aufgetaucht. Es soll heimlich bei einem für das Verfahren entscheidenden Treffen des Rappers und seines Ex-Managers im Jänner 2018 angefertigt worden sein. Aus Sicht der Verteidiger der Brüder aus dem Clanmilieu widerlegt die rund zweistündige Tondatei die Darstellung von Bushido.

Der Musiker und sein Anwalt haben die Echtheit der Datei immer bezweifelt. Es gebe technisch und inhaltlich viele Auffälligkeiten, so Bushido in seiner mehrtägigen Befragung zu dem Mitschnitt.

Der Prozess gegen Arafat A.-Ch. und seine Brüder läuft seit August 2020 und soll an diesem Montag mit der Vernehmung von Zeugen fortgesetzt werden. Bisher sind Verhandlungstermine bis zum 4. Mai geplant.