Küniglberg

LKW-Fahrer drohte mit Bombe: Entwarnung beim ORF

25. März 2025 · Lesedauer 3 min

Entwarnung nach einem Großeinsatz beim ORF-Zentrum am Küniglberg in Wien-Hietzing: Der Fahrer eines Klein-Lkw hatte am Dienstag gegen 5.00 Uhr die Zufahrt blockiert und einschreitenden Beamten gesagt, im Laderaum befinde sich eine Bombe.

Beim ORF-Zentrum am Wiener Küniglberg lief Dienstagvormittag ein Großeinsatz der Polizei. Das bestätigte die Wiener Polizei gegenüber PULS 24.

Ein Lieferwagen habe die Zufahrt blockiert und angegeben, eine Bombe im Laderaum des Fahrzeuges platziert zu haben, schrieb die Polizei Wien auf X (vormals Twitter). Der 53-jährige Lenker wurde festgenommen und in eine Justizanstalt gebracht. 

Es wurde ein Sperrkreis eingerichtet. Der Entschärfungsdienst war vor Ort, das Fahrzeug wurde untersucht. Es wurde kein Sprengkörper gefunden.

Sendung unterbrochen 

Der Radio-Sender FM4 wurde laut PULS 24 Informationen kurzfristig gestoppt. Auch die Sendung "Guten Morgen Österreich" wurde unterbrochen.

Der ORF soll die Mitarbeiter:innen angewiesen haben, bei "nicht sendungsrelevanter Tätigkeit" im Home Office zu bleiben, erfuhr PULS 24.

Am späten Vormittag gab es Entwarnung

Die Einvernahme des 53-Jährigen fand bereits statt, hieß es von der Polizei auf Anfrage am späten Nachmittag. Er wurde in eine Justizanstalt eingeliefert. Was seine Absicht mit der Anschlagsdrohung war, darüber konnte zunächst nur spekuliert werden. Bei der Staatsanwaltschaft Wien waren dazu am Nachmittag keine näheren Details mehr erfragbar.

53-Jähriger fiel bereits im Dezember auf

Der österreichische Staatsbürger ist bereits amtsbekannt: Im Dezember 2024 stellte er im Bereich des Heldenplatzes ebenfalls einen Lkw ab, um mit einer Aufschrift auf dem Lastwagen auf ein Buch aufmerksam zu machen. Weil er damals im Unterschied zu heute keine Drohung ausgestoßen hatte, wurde er lediglich nach dem Verwaltungsstrafrecht angezeigt.

Auch diesmal hatte er auf der Seitenwand des Aufbaus am Lkw handschriftlich auf ein Buch hingewiesen: "KULLMANN WISSEN WILTON KLIMAWANDELade" sowie eine Mailadresse waren zu lesen. Wilton Kullmann hat unter anderem in den 1990er- und 2000er-Jahren esoterische Bücher geschrieben, in denen er sich mit "Erd- und Gestirnstrahlen" bzw. deren Wirkung beschäftigte. Der Lkw dürfte laut APA-Informationen wohl gemietet worden sein.

Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung ermittelt

Das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) ermittelte gegen den Mann. Eine erste Überprüfung ergab, dass der 53-Jährige wohl nicht aus der radikalen Umwelt- oder Klimaschützer-Szene stammen und auch nicht zu rechtsextremen Kreisen zu zählen sein dürfte. Offen blieb zunächst, ob er vorläufig in einer forensisch-therapeutischen Einrichtung untergebracht werden sollte.

ORF-Zentrum selbst wurde nicht gesperrt

Das ORF-Zentrum selbst wurde nicht gesperrt, Teilbereiche des Gebäudekomplexes jedoch geräumt. Auch umliegende Gebäude wurden vorübergehend evakuiert, mehrere Straßenzüge gesperrt.

Der Entschärfungsdienst der Direktionen Spezialeinheiten des Innenministeriums war an Ort und Stelle im Einsatz, ebenso die Diensthundeeinheit und sprengstoffkundige Organe. Auch die Berufsrettung war im Einsatz. Sie versorgte drei Anrainer, denen die Aufregung um den Großeinsatz zu viel war.

Video: Wiener Hauptbahnhof nach Bombendrohung geräumt

Zusammenfassung
  • Am frühen Dienstagmorgen war die Wiener Polizei beim Österreichischen Rundfunk (ORF) im Einsatz.
  • Ein LKW-Lenker behauptete eine Bombe im Fahrzeug platziert zu haben.
  • Es wurde kein Sprengkörper gefunden.