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Gipfelstreit: Reinhold Messner will "nie wieder darüber reden"

Der Bergsteiger Reinhold Messner darf den Titel als erster Mensch, der alle 14 Achttausender erklommen hat, nun doch behalten. Für ihn ist die Titel-Diskussion "ein Blödsinn". Er wolle nie wieder darüber reden.

Kürzlich wurden dem legendären Bergsteiger und Himalaya-Experten Reinhold Messner zwei Titel aberkannt. Seinen Status als erster Mensch, der alle 14 Achttausender erklommen hat, darf er nun scheinbar aber doch behalten.

In der kuriosen Causa, die viel Staub aufgewirbelt hatte, musste die Südtiroler Bergsteiger-Ikone den Verlust zweier Titel im Guinness-Buch der Rekorde "hinnehmen", weil er angeblich - vereinfacht gesagt -  doch nicht ganz oben auf dem Gipfel der Annapurna gestanden war.

Guinness will Rekorde überarbeiten

Gemäß neuer Berechnungen sprachen die Organisatoren des Guinness-Buches in der neuen Ausgabe dem US-Amerikaner Ed Viesturs (64) den Achttausender-Rekordtitel zu. Nunmehr kam es aber offenbar ohnehin zur "Wende":  In einer "historischen Anerkennungstabelle", die der deutsche Achttausender-Chronist Eberhad Jurgalski auf der Webseite 8000ers.com veröffentlichte, wurde Messner deshalb weiterhin "und für alle Zeiten" - so zitiert "Der Spiegel" Jurgalski - als erster Alpinist auf allen 14 Achttausendern geführt. Auch auf der Guinness-Website sollen nun die Rekorde überarbeitet werden.

"Blödsinn"

Messner ging unterdessen zum verbalen Angriff über. Es sei ein Armutszeugnis auch für den Journalismus, dass dieser offenbar nicht in der Lage sei, zu recherchieren bzw. zu gewichten und stattdessen "irgendwelchen dahergelaufenen Wichtigtuern", gemeint war Jurgalski, "auf den Leim geht", sagt er im Gespräch mit der Austria Presse Agentur. 

Es sei "unglaublich", dass man sich mit einem derartigen "Blödsinn" überhaupt beschäftigen müsse. Jemand, der "noch nicht einmal auf einem 3.000er gestanden ist", wolle plötzlich beurteilen, was vor 40 Jahren auf dem Gipfel eines 8.000 Meter hohen Berges passiert sei oder nicht. Es sei völlig unerheblich, ob er fünf oder 65 Meter vom Gipfel entfernt gewesen sei. Fakt ist, dass er sich auf dem "langen, flachen Gipfeldach" befunden - und somit diesen 8.000er auch bestiegen habe.

Er habe "Rekord nie für sich beansprucht"

Aber dies sei ohnehin alles nicht so wichtig, betonte Messner. "Ich habe noch nie in meinen Leben einen Rekord aufgestellt", machte die Bergsteiger-Ikone deutlich. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: "Bergsteigen ist kein Sport, bei dem es um Rekorde und Bestzeiten geht. Bergsteigen ist eine kulturelle Erscheinung. Ich kann keinen Rekord verlieren oder gewinnen, da ich nie einen für mich beansprucht habe."

Was "dieser Bergchronist, dessen Namen ich gar nicht in den Mund nehmen will", mache, sei "aus meinem berühmten Namen Kapital schlagen", übte der 79-Jährige scharfe Kritik. Das sei alles, was er dazu zu sagen habe. Er werde sich ab nun nie mehr dazu äußern.

ribbon Zusammenfassung
  • Reinhold Messner bleibt nun doch auch offiziell jener Rekordmann, der als erster Mensch auf den Gipfeln aller 14 Achttausender jeweils ohne Flaschensauerstoff stand.
  • "Bergchronist" Eberhard Jurgalski und sein Team hätten im "Streit" um die Gipfelbesteigung der Annapurna eingelenkt, berichtete das Magazin "Der Spiegel".
  • Messner ging unterdessen zum verbalen Angriff über.
  • Es sei "unglaublich", dass man sich mit einem derartigen "Blödsinn" überhaupt beschäftigen müsse.
  • Er werde sich ab nun nie mehr dazu äußern.