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Frei erfunden? Zeugin lastete Epstein Sex-Videos von Promis an

Am Montag wurden weitere Dokumente im Zusammenhang mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein veröffentlicht. Der Inhalt: Die Zeugin Sarah Ransome warf ihm vor, er habe Sextapes von Promis wie Bill Clinton oder Prinz Andrew aufgenommen. Handfeste Beweise gab es dafür nicht. Auch Ransome selbst zog die Anschuldigungen wieder zurück.

Die Zeugin Sarah Ransome soll im Zivilprozess im Zusammenhang mit dem Missbrauchsnetzwerk des Multimilliardärs Jeffrey Epstein behauptet haben, dass dieser Sexvideos von Prominenten aufbewahrt hat. Das soll aus weiteren Dokumenten hervorgehen, die am Montag von Epsteins Verteidigerteam veröffentlicht wurden. Das berichteten unter anderem "The Guardian" und "BBC".

Die Dokumente beinhalten E-Mails von Ransome an einen Reporter der "New York Post". Sie behauptete darin, dass Epstein den skandalumwobenen Prinz Andrew, den ehemaligen US-Präsident Bill Clinton und den Unternehmer Sir Richard Branson beim Geschlechtsverkehr mit einer ihrer Freundinnen filmte. 

In einer anderen Nachricht behauptete sie, dass auch der Ex-US-Präsident Donald Trump mit einer ihrer Freundinnen Sex hatte. 

Tapes frei erfunden?

Wie aus dem jetzt veröffentlichten Gerichtsdokument hervorgeht, wollte Ransome ihre Anschuldigungen kurze Zeit darauf aber wieder zurückziehen. Sie befürchtete, dass die Aussagen ihrer "Familie Schmerzen zufügen". 2019 erklärte sie der "New York Post", dass sie von Sextapes erzählte, um auf Epstein aufmerksam zu machen. 

Auch dem Gericht konnten keine Beweise für die Existenz derartiger Tonbänder vorgelegt werden. Das Verteidigerteam veröffentlichte die Unterlagen am Montag, um Ransomes "Mangel an Glaubwürdigkeit" zu bekräftigen. 

Auf Anfrage der "BBC" erklärten Sprecher von Richard Branson und Donald Trump die Anschuldigungen für "unbegründet". 

Sarah Ransome sei 2006 von Epsteins Partnerin Ghislaine Maxwell für dessen Missbrauchsnetzwerk rekrutiert worden. Sie war Zeugin im Zivilprozess zwischen Virginia Giuffre und Maxwell. Im Zuge dieses Prozesses wurden auch die Gerichtsdokumente veröffentlicht. 

Erste Dokumente legten Klarnamen offen

Ein Teil der Unterlagen aus dem Zivilprozess wurde schon vergangene Woche freigegeben. Das hatte ein US-Gericht zuvor angeordnet. Die Akten legten rund 170 Klarnamen von Promis und Politikern offen, die Teil von Epsteins Netzwerk waren, das den Missbrauch zahlreicher Minderjähriger ermöglichte. Darunter etwa die Ex-US-Präsidenten Donald Trump und Bill Clinton sowie der "King of Pop" Michael Jackson oder der Physiker Steven Hawking. 

Die Nennung in den Dokumenten bedeutet nicht, dass die jeweilige Person aktiv Teil des Netzwerks war, sondern lediglich, dass der Name im Zivilprozess fiel. 

Epstein war im Juli 2019 festgenommen worden. Er war bis in die höchsten Kreise vernetzt. Rund ein Monat nach seiner Festnahme wurde er tot in seiner Zelle gefunden. Offiziellen Angaben zufolge soll er sich suizidiert haben. Epstein soll jahrzehntelange Minderjährige missbraucht und die Mädchen anderen Männern zugeführt haben. 

Der Zivilprozess um Giuffre und Maxwell wurde geführt, um die Rolle von Epsteins Partnerin im Missbrauchsnetzwerk herauszufinden. Maxwell kassierte 20 Jahre Haft. 

ribbon Zusammenfassung
  • Am Montag wurden weitere Dokumente im Zusammenhang mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein veröffentlicht.
  • Der Inhalt: Die Zeugin Sarah Ransome warf ihm vor, er habe Sextapes von Promis wie Bill Clinton oder Prinz Andrew aufgenommen.
  • Handfeste Beweise gab es dafür nicht. Auch Ransome selbst zog die Anschuldigungen wieder zurück.