Flug- und Zug-Ausfälle: "Pendler gut vorbereitet"
Beim regen Frühverkehrstreiben am Innsbrucker Hauptbahnhof am Montag merkte man kaum etwas vom Streik in Deutschland. Laut ÖBB Tirol funktionierten die Abläufe reibungslos. Am Salzburger Hauptbahnhof ging es Montagfrüh und am -vormittag deutlich ruhiger als gewohnt zu. Das befürchtete Chaos durch den Streik in Deutschland blieb auch dort zunächst aus.
"Die Pendler im Nahverkehr dürften gut vorbereitet gewesen sein, die Schienenersatzverkehr werden gut angenommen", sagte der Salzburger ÖBB-Sprecher Klaus Baumgartner. "Wir gehen auch davon aus, dass die Leute die eine oder andere Reise haben ausfallen lassen." Die Bundesbahnen haben sowohl für Pendler nach Freilassing in Bayern Busse bereitgestellt, für Reisende nach Tirol gibt es Ersatzbusse bis nach Wörgl oder eine Umleitung über Zell am See.
Ersatz-Züge und -Busse übers Deutsche Eck
"Wir fahren seit 7.00 Uhr alle zwei Stunden mit Pendelzügen über Zell am See und jede Stunde mit Bussen über das Deutsche Eck", erklärte er. Die damit verbunden Umstiege würden "gut funktionieren". Die Fahrgäste mussten sich aber definitiv auf "längere Reisezeiten" einstellen - bis zu drei Stunden.
Wenig beeinträchtigt von den Warnstreiks ist indes der Innsbrucker Flughafen. Drei "Rotationen" nach Frankfurt, also Abflüge und Ankünfte, sind am Montag betroffen, sagte Flughafen-Sprecher Patrick Dierich.
"Am Salzburger Flughafen konnten die ausgefallenen Flugverbindungen von und nach Deutschland durch Ausweichflüge mehr als kompensiert werden", sagte Airport-Sprecher Alexander Klaus zur APA. Insgesamt sind heute die vier Frankfurt-Flüge und ein Flug von und nach Köln ausgefallen. Nach Hamburg gab es einen regulären Hinflug, die Maschine kam aber ohne Passagiere zurück.
28 Wiener Flüge betroffen
Auch viele Flugverbindungen mit dem Nachbarland fallen aus. Nach Auskunft des Wiener Flughafens werden am Montag alle Flugverbindungen zwischen Wien und München, Frankfurt, Nürnberg und Stuttgart gestrichen. Weiters gibt es auch einzelne Ausfälle bei Flugverbindungen von und nach Düsseldorf, Hamburg und Köln - insgesamt sind das 28 Hin- und 27 Rückflüge von und zu diesen Destinationen.
Linz, Salzburg, Innsbruck
Gestrichen wurden auch die Flüge zwischen Salzburg und Frankfurt sowie Köln, ebenso alle drei Flugverbindungen zwischen Innsbruck und Frankfurt und jeweils zwei Hin- und Rückflüge zwischen Linz und Frankfurt. Allen Reisenden wird empfohlen, sich bei ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter bezüglich ihrer Flugreise zu erkundigen. Eine Übersicht über aktuelle Ankünfte und Abflüge bieten auch die Homepages der jeweiligen Airlines und der Flughäfen.
Verspätungen auch am Dienstag
Auch am Dienstag dürften die Auswirkungen des Warnstreiks noch zu spüren sein. Im Fernverkehr der Deutschen Bahn etwa werde es dauern, bis die ICE- und IC-Züge wieder dort sind, wo sie gebraucht werden. Es sei daher vor allem zu Beginn des Tages weiter mit Zugausfällen zu rechnen, teilte die Bahn mit. Auch an den Flughäfen sind Auswirkungen noch am Dienstag möglich.
Ob noch weitere Streiktage bevorstehen, ist unklar.
Zusammenfassung
- In ganz Deutschland stehen seit Mitternacht Züge, Busse und Flugzeuge still. Das sorgt für massive Beeinträchtigungen in Österreich bei Bahn und Flügen.
- Die ÖBB konnte - auch mithilfe der gut vorbereiteten Pendler - das größte Chaos vermeiden.
- Alle Flüge zwischen Wien und München, Frankfurt, Nürnberg und Stuttgart fallen aus.