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Flug-Emissionen verdoppelten sich in Österreich seit 2021

Die EU solle aufhören, Fluganbietern die Mineralölsteuer zu erlassen und Unternehmen sollen auf Bahnreisen setzen, so der VCÖ.

Der Ausstoß ist um 640.000 Tonnen auf rund 1,9 Millionen Tonnen angewachsen, wie die Mobilitätsorganisation VCÖ am Mittwoch mitteilte. Die Treibhausgas-Emissionen des Flugverkehrs lagen im Vorjahr allerdings noch um ein Drittel unter dem Höchstwert im Vor-Pandemiejahr 2019. Angesichts der sich immer stärker verschärfenden Klimakrise seien laut VCÖ verstärkte Gegenmaßnahmen nötig.

Bahn als Alternative

Europa brauche mehr grenzüberschreitende Bahnverbindungen und die Steuerbefreiung von Kerosin sei abzuschaffen, forderte der VCÖ. Unternehmen seien gefordert, Geschäftsflüge zu vermeiden, etwa durch Videokonferenzen und die verstärkte Nutzung der Bahn.

Denn nach dem Corona-bedingten Sinkflug nehme der Flugverkehr wieder massiv zu. Damit einher gehe auch der störende Fluglärm für die Anrainerinnen und Anrainer.

Laut der aktuellen VCÖ-Analyse auf Basis des Kerosinverbrauchs in Österreich zeige sich, dass der Flugverkehr in Österreich im Vorjahr rund 1,9 Millionen Tonnen Treibhausgase verursacht und damit um 50 Prozent mehr als im Jahr 2021 ausgemacht habe. 2022 lag der Flugverkehr aber noch deutlich unter dem Höchststand von 2,99 Millionen Tonnen im Jahr 2019.

30 Milliarden Subvention pro Jahr

Der Anstieg des Flugverkehrs habe auch im heurigen Jahr wieder stark zugenommen. Ein Treiber für den Anstieg seien laut VCÖ die nach wie vor bestehenden Steuerbegünstigungen. So zahlen Flugkonzerne für Kerosin keine Mineralölsteuer.

Damit werde der Flugverkehr in der EU massiv gefördert, vor der Pandemie bezifferte eine Studie im Auftrag der EU-Kommission laut VCÖ diese Subvention mit rund 30 Milliarden Euro pro Jahr. Dazu komme die Mehrwertsteuerbefreiung von internationalen Flugtickets, die vor der Pandemie in der EU rund 40 Milliarden Euro an Subventionen pro Jahr ausmachte. "Mit den Einnahmen aus der Kerosinsteuer sollten die grenzüberschreitenden Bahnverbindungen in Europa ausgebaut und verbessert werden", so VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Wenige Vielflieger

Dabei ist die Nutzung von Flugzeugen als Verkehrsmittel sehr unterschiedlich verteilt: Ein Drittel der österreichischen Bevölkerung ab 16 Jahren fliegt nie, nur 14 Prozent fliegen mehrmals im Jahr und zwei Prozent mehrmals in der Woche. Der Rest fliegt einmal im Jahr oder seltener.

Zudem seien auch Fluggesellschaften gefordert, den Ausstieg aus fossiler Energie zu beschleunigen, forderte der VCÖ. Aus erneuerbaren Energien synthetisch hergestelltes Kerosin, sogenanntes E-Kerosin, sei eine wichtige technische Option. "Der aktuelle Kerosinverbrauch ist um ein Vielfaches höher als in absehbarer Zeit an E-Fuels zur Verfügung steht. Auch deshalb ist es notwendig, den Flugverkehr zu reduzieren und dort, wo es effizientere Alternativen gibt, wie etwa im Pkw- und Lkw-Bereich, keine E-Fuels zu verwenden", so Mosshammer.

Zu beachten sei aber, dass auch E-Fuels den Flugverkehr nicht klimaneutral machen würden, denn negative Klimaeffekte etwa durch Kondensstreifen und Ozon würden auch mit den synthetisch hergestellten Treibstoffen weiter bestehen.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Ausstoß ist um 640.000 Tonnen auf rund 1,9 Millionen Tonnen angewachsen, wie die Mobilitätsorganisation VCÖ am Mittwoch mitteilte.
  • Die Treibhausgas-Emissionen des Flugverkehrs lagen im Vorjahr allerdings noch um ein Drittel unter dem Höchstwert im Vor-Pandemiejahr 2019.
  • Der Anstieg des Flugverkehrs habe auch im heurigen Jahr wieder stark zugenommen.
  • Der Rest fliegt einmal im Jahr oder seltener.