Fast 1.800 Öl-, Gas- und Kohle-Lobbyisten auf Klimagipfel
Ausgewertet wurden öffentlich zugängliche Daten des UNO-Klimasekretariats UNFCCC. Der Analyse zufolge haben die Lobbyisten mehr Zugangspässe erhalten als alle Delegationen der zehn durch die Erderwärmung verwundbarsten Staaten. Nnimmo Bassey von Kick Big Polluters Out sagte: "Der Einfluss der Lobby für fossile Brennstoffe auf die Klimaverhandlungen ist wie eine giftige Schlange, die sich um die Zukunft unseres Planeten windet." Es gelte, ihre "Täuschungen aufzudecken" und entschlossen gegenzusteuern, um ihren Einfluss zu beseitigen.
Die Verbrennung von Öl, Gas und Kohle setzt das klimaschädliche Treibhausgas Kohlendioxid frei, das den Planeten gefährlich aufheizt. Auf der letztjährigen Klimakonferenz in Dubai haben sich alle 200 Staaten auf eine Abkehr von diesen fossilen Brennstoffen geeinigt.
In Dubai waren der damaligen Analyse zufolge sogar mehr als 2.450 Fossil-Lobbyisten akkreditiert - ein Rekord. Davor, in Ägypten, waren es 636. Eine Erklärung könnte auch die schwankende Gesamtzahl der Teilnehmer sein: Heuer liegt sie in Baku mit gut 52.000 deutlich unter der von Dubai mit rund 97.000 Teilnehmern.
Dank des anhaltenden Drucks der Zivilgesellschaft waren in Dubai erstmals alle Teilnehmer von der UNO dazu verpflichtet, offenzulegen, wen sie vertreten. Dadurch wurden den Aktivisten zufolge viele Lobbyisten "entlarvt", die wahrscheinlich inkognito als Teil von Delegationen oder Wirtschaftsverbänden an früheren Konferenzen teilgenommen hätten.
Die alljährliche, zweiwöchige UNO-Klimakonferenz soll planmäßig am 22. November enden.
Zusammenfassung
- Mindestens 1.773 Lobbyisten der Öl-, Gas- und Kohleindustrie sind offiziell bei der Weltklimakonferenz COP29 in Aserbaidschan akkreditiert, mehr als die Delegationen der zehn am meisten durch die Erderwärmung gefährdeten Staaten.
- Auf der letztjährigen Konferenz in Dubai waren mehr als 2.450 Fossil-Lobbyisten akkreditiert, während die Teilnehmerzahl in Baku mit gut 52.000 deutlich unter der von Dubai mit rund 97.000 liegt.
- Dank des Drucks der Zivilgesellschaft mussten in Dubai erstmals alle Teilnehmer offenlegen, wen sie vertreten, was zur Enttarnung vieler Lobbyisten führte.