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Fall zu "Killerbande von Brabant" wird wieder aufgerollt

Rund 40 Jahre nach der schlimmsten Mordserie in der Geschichte Belgiens nehmen die Behörden die bereits eingestellten Ermittlungen wieder auf. Ein Berufungsgericht in der Stadt Mons gab einem Antrag von Angehörigen der Opfer auf weitere Zeugenbefragungen statt, wie die belgische Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag bestätigte. Aussagen sollen zwei Männer, die zum Tatzeitpunkt sieben und zehn Jahre alt waren. 28 Menschen waren damals getötet worden.

In den Jahren 1982 bis 1985 hatte eine Bande im Großraum Brüssel und in der Provinz Brabant zahlreiche Einbrüche und Überfälle auf Supermärkte und Geschäfte verübt und dabei insgesamt 28 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt. Die Angreifer, die als "Killerbande von Brabant" bekannt wurden, wurden nie gefasst. Die belgische Staatsanwaltschaft hatte ihre Ermittlungen im vergangenen Jahr eingestellt.

Nun sollen zwei Augenzeugen eine neue Spur liefern. Die Brüder hatten nach einem Angriff auf einen Supermarkt in der Stadt Aalst mit acht Toten im November 1985 ausgesagt, sie hätten sechs Männer in dunkler Kleidung in einem Auto fliehen sehen. Die damals sieben und zehn Jahre alten Buben gaben an, als "Hobby" das Nummernschild des Autos notiert zu haben.

Ihr Notizbuch übergaben sie schon damals den Ermittlern, ihre Hinweise wurden allerdings nie verfolgt. Nach tausenden analysierten Fingerabdrücken, DNA-Proben und dutzenden Exhumierungen könnten sie nun eine neue Spur liefern, so die Hoffnung der Opfer. "Wir wollen nicht aufgeben", sagte der Anwalt Kristiaan Vandenbussche, der Angehörige von Opfern des Angriffs von Aalst vertritt.

ribbon Zusammenfassung
  • Rund 40 Jahre nach der Mordserie der 'Killerbande von Brabant' nehmen belgische Behörden die Ermittlungen wieder auf, nachdem ein Berufungsgericht in Mons neue Zeugenbefragungen genehmigt hat.
  • Zwischen 1982 und 1985 tötete die Bande im Großraum Brüssel und in Brabant 28 Menschen, die Täter wurden nie gefasst, und die Ermittlungen wurden im letzten Jahr eingestellt.
  • Zwei Brüder, die damals sieben und zehn Jahre alt waren, hatten das Nummernschild eines Fluchtfahrzeugs notiert und hoffen, dass ihre Hinweise nun neue Spuren liefern können.