Erneut Einsatzrekord für Bergrettung im Vorjahr
"Aufwendige Suchaktionen, Bergungen in unwegsamem Gelände, aber mittlerweile auch Einsatzunterstützungen bei Waldbränden oder Extremwetterereignissen stellen die Mitglieder der alpinen Einsatzorganisation vor viele komplexe Herausforderungen", berichtete der Präsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes, Stefan Hochstaffl, in einer Aussendung. "Dennoch sind die Hauptursachen für alpine Notfälle in vielen Fällen das fehlende Gefahrenbewusstsein, also wann ist was gefährlich, und eine mangelhafte Tourenplanung."
"Gerade das plötzliche Umschlagen des Wetters oder fehlende Erfahrung führen immer wieder zu gefährlichen Situationen", erläuterte Hochstaffl. Die stetig steigende Zahl an Einsätzen stelle die Bergrettung vor immer größere Herausforderungen. In stark frequentierten Gebieten müssten die Einsatzkräfte mittlerweile beinahe täglich oder sogar mehrmals am Tag ausrücken. Da die Bergretter diese Tätigkeit freiwillig ausüben, bedeute dies für viele, dass sie sich regelmäßig von ihrem eigentlichen Beruf freistellen lassen müssen. Urlaubstage werden dabei oft in großem Umfang für Rettungseinsätze verwendet.
Notwendige Ausrüstungsgegenstände wie Klettergurte, Helme oder spezielle Funktionskleidung müssen die 12.880 ehrenamtlichen Bergretter in 289 Ortsstellen mitunter aus der eigenen Tasche bezahlen. "Förderungen durch die öffentliche Hand - wenigstens bei der Ausstattung mit Ausrüstung - könnten hier unterstützen und die ehrenamtlichen Helfer erheblich entlasten und ihnen ermöglichen, ihre lebensrettende Arbeit unter besseren Bedingungen fortzuführen", betonte Hochstaffl.
Zusammenfassung
- Die heimischen Bergretter verzeichneten im vergangenen Jahr mit 10.097 Einsätzen einen neuen Rekord, was einem Anstieg von vier Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht.
- Von den 10.409 geborgenen Personen waren 7.560 verletzt, während 2.403 unverletzt aus prekären Situationen gerettet wurden.
- Die ehrenamtlichen Bergretter, die oft ihre Urlaubstage für Einsätze opfern, tragen häufig die Kosten für ihre Ausrüstung selbst, was zu einer Forderung nach staatlicher Unterstützung führte.