Ein American Bully XLAPA/AFP

England verbot Hunderasse: 100 Tiere im Monat getötet

Vor knapp einem Jahr verbot die britische Regierung XL-Bully-Hunde in England und Wales, seitdem stieg die Zahl der eingeschläferten Hunde stark an. Mehr als 100 wurden pro Monat getötet, ergibt ein BBC-Bericht.

Obwohl die Zahl der eingeschläferten Hunde seitdem deutlich anstieg, kam es nicht zu einem Rückgang an Angriffen, wie die BBC unter Berufung auf Behördenangaben berichtete.

Demnach wurden zwischen Jänner und August knapp 820 Hunde eingeschläfert - also mehr als 100 pro Monat. Das sind mehr als doppelt so viele wie im gesamten Vorjahr.

Um welche Hunderassen es sich dabei im Einzelnen handelte, ging aus dem Bericht nicht hervor. In 22 von 25 Polizeidirektionen der beiden Landesteile, die auf eine BBC-Anfrage antworteten, war die Zahl der Vorfälle mit Hundeangriffen auf Kurs zu einem Anstieg.

Zucht und Verkauf verboten

Das Verbot wurde nach einigen aufsehenerregenden und teilweise tödlichen Vorfällen mit XL-Bully-Hunden eingeführt und trat schrittweise in Kraft. Ab 21. Dezember 2023 war die Zucht und der Verkauf verboten. Seit Februar dieses Jahres ist auch die Haltung der Tiere untersagt, es sei denn, sie waren bereits vor dem Inkrafttreten registriert.

Der Verband der Polizeipräsidenten, National Police Chief Council's (NPCC), kritisierte, das Verbot führe zu großem finanziellen und personellen Aufwand bei der Polizei.

Demnach stiegen die Kosten für die Haltung und Versorgung beschlagnahmter Hunde von 4 auf 25 Millionen Pfund (etwa 4,8 Millionen Euro und 30 Millionen Euro). Problematisch ist auch, dass XL-Bully-Hunde nicht leicht als solche zu bestimmen sind.

Video: Neue Hunderegeln in OÖ

Kreuzung aus Terriern

Der American Bully ist ein besonders muskulöser Hund, der Ende der Achtzigerjahre in den USA aus einer Kreuzung von American Pit Bull Terrier und American Staffordshire Terrier hervorging. Später wurden noch weitere Rassen eingekreuzt. 

Es gibt ihn in vier Größen: Standard, Pocket, Classic und XL. Die größte Variante kann mehr als 60 Kilogramm wiegen. Neben dem XL-Bully sind in Großbritannien auch Pit Bull Terrier, Tosa Inu, Dogo Argentinos und Fila Brasileiros verboten.

ribbon Zusammenfassung
  • Vor knapp einem Jahr verbot die britische Regierung XL-Bully-Hunde in England und Wales, seitdem stieg die Zahl der eingeschläferten Hunde stark an.
  • Mehr als 100 wurden pro Monat getötet, ergibt ein BBC-Bericht.
  • Demnach wurden zwischen Jänner und August knapp 820 Hunde eingeschläfert.
  • Das Verbot wurde nach einigen aufsehenerregenden und teilweise tödlichen Vorfällen mit XL-Bully-Hunden eingeführt und trat schrittweise in Kraft.
  • Obwohl die Zahl der eingeschläferten Hunde seitdem deutlich anstieg, kam es nicht zu einem Rückgang an Angriffen.