Ecuador: Häftlinge halten 57 Wärter und Polizisten fest
"Wir machen uns Sorgen um die Sicherheit unserer Beamten", sagte Innenminister Juan Zapata am Donnerstag (Ortszeit) in einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Quito.
Die Geiselnahmen ereigneten sich einen Tag nachdem Hunderte Sicherheitskräfte eines der größten Gefängnisse des Landes in der Andenstadt Latacunga nach Waffen, Munition und Sprengstoff durchsucht hatten.
Autobomben in Quito
Die Behörde SNAI erklärte zunächst, die Geiselnahmen seien eine Vergeltungsmaßnahme für diese groß angelegte Gefängnisdurchsuchung. Später hieß es jedoch, es handle sich um einen Protest gegen die Verlegung von Insassen in andere Gefängnisse.
Am Mittwoch waren in der Hauptstadt Quito in der Nähe von Büros der SNAI zwei Autobomben explodiert. Es gab keine Verletzen.
60 Tage Ausnahmezustand
Angesichts der Bandenkämpfe zwischen Organisationen mit Verbindungen zu Drogenkartellen in Mexiko und Kolumbien hatte Präsident Guillermo Lasso Ende Juli für 60 Tage den Ausnahmezustand für die Haftanstalten des Landes verhängt, sodass dort auch Soldaten zur Überwachung zum Einsatz kommen können. In den Strafvollzugsanstalten Ecuadors kommt es häufig zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Banden. Seit 2021 sind in ecuadorianischen Gefängnissen rund 430 Häftlinge ums Leben gekommen.
Zusammenfassung
- In sechs Gefängnissen in Ecuador haben Häftlinge 50 Wärter und sieben Polizisten als Geiseln genommen.
- Die Geiselnahmen ereigneten sich einen Tag nachdem Hunderte Sicherheitskräfte eines der größten Gefängnisse des Landes in der Andenstadt Latacunga nach Waffen, Munition und Sprengstoff durchsucht hatten.
- Seit 2021 sind in ecuadorianischen Gefängnissen rund 430 Häftlinge ums Leben gekommen.