APA/GEORG HOCHMUTH

Dutzende Menschen in Kastenwagen: Schlepper festgenommen

Zwei Kastenwägen mit eingepferchten Migranten wurden Sonntagnacht aufgehalten. Sowohl im Burgenland als auch in Wien wurden mutmaßliche Schlepper festgenommen.

Im Burgenland und in Wien sind in der Nacht auf Sonntag Dutzende in Kastenwagen gepferchte Flüchtlinge - darunter auch Kinder - von der Polizei befreit worden. Beim Grenzübergang Deutschkreutz (Bezirk Oberpullendorf) entdeckten Polizisten in der Nacht auf Sonntag 46 Migranten, nachdem sie einen Kastenwagen angehalten hatten und Stimmen aus dem Laderaum vernahmen.

Der mutmaßliche Schlepper wurde festgenommen, bestätigte ein Polizeisprecher einen Bericht der "Kronen Zeitung".

Weiterer Schlepper in Wien

Ebenfalls in der Nacht auf Sonntag klickten in Wien-Wieden für einen weiteren mutmaßlichen Schlepper die Handschellen. Wie die Landespolizeidirektion mitteilte, war Beamten kurz nach 2.00 Uhr in der Weyringergasse ein verdächtiger Kastenwagen aufgefallen.

Sie hielten das Fahrzeug an, worauf der Lenker und sein Beifahrer aus dem Auto sprangen und in verschiedene Richtungen davonliefen. Im Laderaum wurden in weiterer Folge 16 Personen entdeckt.

Bei den mutmaßlich Geschleppten handelt es sich um elf Männer, vier Frauen und ein Kind, teilte Polizeisprecher Philipp Haßlinger der APA mit. Ihre Nationalität sei noch in Abklärung, einige hätten sich mit einem türkischstämmigen Polizeibeamten verständigen können.

Flucht nicht gelungen

Der Fluchtversuch des Lenkers des Fahrzeugs konnte von der Polizei unterbunden werden. Der Mann wurde von Beamten eingeholt und wegen des Verdachts der Schlepperei festgenommen. Die Identität des Tatverdächtigen ist noch unbekannt, er verweigerte jegliche Angaben. Dem Beifahrer gelang dagegen die Flucht, die Fahndung nach dem Mann verlief vorerst ergebnislos.

Die mutmaßlich geschleppten Personen - Angaben zu ihrer Herkunft und ihrem Alter lagen vorerst nicht vor - stellten Anträge auf internationalen Schutz. Sie wiesen keine Verletzungen auf und wurden vorläufig festgenommen. Das Fahrzeug, Navigationsgerät und Mobiltelefone wurden sichergestellt. Das Landeskriminalamt Wien ist mit den weiteren Ermittlungen betraut.

Dürften in Serbien gestartet sein

Auch zu dem Fall im Burgenland gab es vorerst keine gesicherten Angaben zur Herkunft des Schleusers sowie der Geflüchteten. Laut "Kronen Zeitung" soll es sich um Türken und Syrer handeln. Sie dürften in Serbien abgefahren und bereits stundenlang unterwegs gewesen sein, bevor der Transporter im Mittelburgenland gestoppt wurde.

Den Beamten seien bei der Anhaltung bereits Geräusche und der Geruch aufgefallen, erklärte ein Sprecher der burgenländischen Landespolizeidirektion auf APA-Anfrage. Die 46 Migranten waren auf engstem Raum untergebracht, Verletzte gab es keine.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Burgenland und in Wien sind in der Nacht auf Sonntag Dutzende in Kastenwagen gepferchte Flüchtlinge - darunter auch Kinder - von der Polizei befreit worden.
  • Beim Grenzübergang Deutschkreutz entdeckten Polizisten in der Nacht auf Sonntag 46 Migranten, nachdem sie einen Kastenwagen angehalten hatten und Stimmen aus dem Laderaum vernahmen.
  • Der Mann wurde von Beamten eingeholt und wegen des Verdachts der Schlepperei festgenommen.