"Schule der Stadt Wien"APA/APA/THEMENBILD/GEORG HOCHMUTH

Drohungen nach Burka-Bericht: Keine Ermittlungen eingeleitet

Nach mehreren Berichten von Boulevardmedien über eine geschenkte Burka ist die Volkschule Felbigergasse mit Droh-E-Mails konfrontiert. Ermittlungen werden jedoch keine eingeleitet, bestätigte die Staatsanwaltschaft Wien gegenüber PULS 24.

Auslöser der ganzen Causa war ein Bericht der "Kronen Zeitung". In diesem wurde von einer Wiener Lehrerin berichtet, die von einer Mutter eine Burka geschenkt bekommen haben soll. Schüler sollen außerdem aus dem Koran vorgelesen haben, die Lehrerin soll mutmaßlich von einem "ganzen Familienclan" bedroht worden sein.

Direktorin: Vorfälle haben sich nie ereignet

Im Gespräch mit PULS 24 erklärte die Direktorin der betreffenden Schule, Frau Petra Revay-Schwarz, dass "keine der Behauptungen" der Wahrheit entsprechen würden, "nicht einmal annähernd".

Die Vorfälle hätten sich niemals ereignet. Auch die Bildungsdirektion Wien sprach von einer "unrichtigen" Berichterstattung. 

Drohungen an Schule: Keine Ermittlungen 

Nun, nach Veröffentlichung der "Krone"-Artikel, sei die Schule mit Drohungen konfrontiert. Manche der Drohungen, die per E-Mail ankamen, seien an die Schule gerichtet, andere direkt gegen die Schulleitung. Laut dem "Kurier" sei in den Drohungen die Rede von "Verrat an unseren Kindern". Der Tag werde kommen, an dem die Direktorin dafür bezahlen werde, denn: "Wir vergessen nicht."

Schließlich wurde die Polizei eingeschaltet, am Freitag seien die Beamt:innen an der Schule gewesen, wie Tabea Grießner von der Bildungsdirektion Wien gegenüber PULS 24 erklärte.

Da die Drohungen aber den Tatbestand nicht erfüllen - es handle sich nicht um Drohungen im Sinne des Gesetzes - werden nun keine Ermittlungen diesbezüglich eingeleitet, bestätigte die Staatsanwaltschaft Wien auf PULS 24-Anfrage.

Wer ist die angebliche Lehrerin?

Offen ist aber immer noch eine Frage: Wer ist die mysteriöse Lehrerin, die nach "Krone"-Angaben zu ihrem eignen Schutz anonym bleiben will?

Die Schulleitung habe inzwischen mit allen 24 Pädagog:innen Einzelgespräche geführt - man habe der Angelegenheit nachgehen wollen. Kein:e Lehrer:in habe die Vorfälle bestätigen können. "Da ich es niemandem bei uns zutraue, sich derartige Geschichten auszudenken, gehen wir nicht davon aus, dass es diese Lehrerin wirklich gibt", meint Direktorin Revay-Schwarz gegenüber dem "Kurier".

"Bin keine Lügnerin"

Michael Pommer, Leiter des Wien-Ressorts bei der "Kronen Zeitung", betont hingegen: Die betroffene Lehrerin sei ihnen "persönlich bekannt", Belege würden ihnen vorliegen.

Der Vorwurf, die Geschichte sei erfunden, sei "lächerlich". Auch ein Foto der Burka sei mittlerweile veröffentlicht worden. Pommer bezieht sich dabei auf ein von der "Krone" veröffentlichtes Foto, das ein schwarzes Kleidungsstück auf einem Kleiderhaken zeigt.

Gegenüber der "Krone" soll die Pädagogin betont haben:  "Ich bin keine Lügnerin. Die Burka hängt bei mir zu Hause im Schrank."

ribbon Zusammenfassung
  • Nach mehreren Berichten von Boulevardmedien über eine geschenkte Burka, ist die Volkschule Felbigergasse mit Droh-E-Mails konfrontiert.
  • Schließlich wurde die Polizei eingeschaltet, am Freitag seien die Beamt:innen an der Schule gewesen, wie Tabea Grießner von der Bildungsdirektion Wien gegenüber PULS 24 erklärte.
  • Ermittlungen werden jedoch keine eingeleitet, bestätigte die Staatsanwaltschaft Wien gegenüber PULS 24.
  • Offen ist aber immer noch eine Frage: Wer ist die mysteriöse Lehrerin, die nach "Krone"-Angaben zu ihrem eignen Schutz anonym bleiben will?