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Drogenkartelle sollen auf US-Terrorliste genommen werden

Heute, 14:38 · Lesedauer 2 min

Das US-Außenministerium will laut einem Zeitungsbericht mehr als ein halbes Dutzend lateinamerikanische Drogenkartelle auf seine Liste "terroristischer" Organisationen setzen. Damit werde ein Dekret umgesetzt, das Präsident Donald Trump am Tag seines Amtsantritts am 20. Jänner unterzeichnet hatte, berichtete am Donnerstag die "New York Times". Zu den kriminellen Organisationen, die für die Liste vorgesehen sind, gehören demnach fünf Banden aus Mexiko.

In Trumps Dekret waren die Kartelle als eine "Bedrohung für die nationale Sicherheit" der USA von einem Ausmaß bezeichnet worden, das über die Gefahren durch die "traditionelle organisierte Kriminalität" hinausgehe. In der Verordnung wurde angekündigt, dass die USA für die "totale Auslöschung dieser Gruppen" sorgen würden.

Insgesamt sei nun vorgesehen, acht Drogenkartelle als "terroristisch" zu kennzeichnen, meldete die "New York Times" unter Berufung auf nicht namentlich genannte Regierungsmitarbeiter. Allerdings könne sich an der Auswahl noch etwas ändern, bevor die Ausweitung der Terrorliste offiziell bekanntgegeben werde.

Bei den fünf mexikanischen Banden, die nicht nur wegen Drogenhandels, sondern auch wegen des Schleppens von Migranten in die USA voraussichtlich auf die Liste gesetzt werden, handelt es sich der Zeitung zufolge um das Cártel de Sinaloa, das Cártel del Noreste, das Cártel de Jalisco Nueva Generación, die Familia Michoacana und die Cárteles Unidos.

Organisationen aus Venezuela, El Salvador und Kolumbien im Visier

Ferner voraussichtlich in die Terrorliste aufgenommen werden sollen die venezolanische Gang Tren de Aragua, die in El Salvador ansässige Bande MS-13 sowie der kolumbianische Clan del Golfo. Der Clan del Golfo liefert dem Bericht zufolge Kokain an die mexikanischen Kartelle, das dann weiter in die USA geschmuggelt wird. Auch arbeite diese kolumbianische Bande eng mit den mexikanischen Kartellen in der Schlepperkriminalität zusammen.

Die Aufnahme einer Organisation in die Terrorliste des US-Außenministeriums bedeutet, dass die Vereinigten Staaten massive wirtschaftliche Sanktionen gegen diese Gruppierungen sowie mit ihr verbundene Einzelpersonen und Einrichtungen verhängen können.

Zusammenfassung
  • Das US-Außenministerium plant, mehr als ein halbes Dutzend lateinamerikanischer Drogenkartelle, darunter fünf mexikanische Banden wie das Cártel de Sinaloa, auf die Liste terroristischer Organisationen zu setzen.
  • Diese Entscheidung basiert auf einem Dekret von Präsident Donald Trump, das die Kartelle als erhebliche Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA einstuft und ihre totale Auslöschung fordert.
  • Die Aufnahme in die Terrorliste ermöglicht den USA, massive wirtschaftliche Sanktionen gegen diese Gruppen und mit ihnen verbundene Personen zu verhängen.