Drei Personen in Tirol lebend aus Lawinen geborgen

In Tirol sind Donnerstagmittag drei Personen im freien Skiraum in zwei Lawinen verschüttet und lebend geborgen worden. In Sölden fuhren zwei niederländische Skifahrer in eine Rinne ein. Zeugen, die auf der gegenüberliegenden Piste unterwegs waren, konnten die Verschütteten orten und begannen zu graben. Die Pistenrettung konnte die Verschütteten schließlich freilegen. Die Verletzten wurden mit zwei Notarzthubschraubern ins Spital geflogen, sagte ein Polizeisprecher der APA.

Wenig später ging in Osttirol bei Innervillgraten eine weitere Lawine ab, die einen 24-jährigen Skitourengeher verschüttete. Der Mann war mit zwei weiteren Skitourengehern - einer 21-Jährigen und einem 24-Jährigen - nach einer Tour zum Gipfel des "Marchkinkele" und anschließend auf den Gipfel des "Blankenstein" abgefahren. Bei der Talfahrt über eine Rinne nordöstlich des Gipfels habe sich ein Schneebrett gelöst, berichtete die Polizei. Dieses riss einen der beiden 24-Jährigen und die 21-Jährige rund 200 Meter mit. Der Dritte konnte in einen sicheren Bereich ausfahren. Die Frau wurde lediglich teilverschüttet und konnte sich selbst befreien.

Der Verschüttete wurde von seinen zwei Begleitern mittels LVS-Gerät geortet und ausgegraben. Er sei bei Eintreffen der Einsatzkräfte ansprechbar gewesen, informierte ein Polizeisprecher die APA. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber in das Krankenhaus Lienz geflogen, die beiden anderen überstanden den Vorfall unverletzt.

Die Lawine in Sölden wurde durch die zwei Niederländer - der eine war 19, der andere 22 Jahre alt - ebenfalls außerhalb des Skigebiets ausgelöst. Das rund 50 Meter breite Schneebrett dürfte sich gelöst haben, als die zwei über eine rund 40 Grad steile, exponierte Rinne im Bereich der "Fernerköfel" im Rettenbachtal abfuhren. Dabei handle es sich um eine Variantenabfahrt - also eine Abfahrt außerhalb des organisierten Skiraumes - wurde betont.

Die Niederländer wurden rund 150 Meter über teils felsdurchsetztes Gelände mitgerissen, hieß es. Der 19-Jährige wurde durch die Lawine annähernd gänzlich verschüttet, lediglich ein Skischuh ragte noch aus der Lawine. Der 22-Jährige wurde bis zur Hüfte in den Schneemassen begraben.

ribbon Zusammenfassung
  • In Sölden fuhren zwei niederländische Skifahrer in eine Rinne ein.
  • Das rund 50 Meter breite Schneebrett dürfte sich gelöst haben, als die zwei über eine rund 40 Grad steile, exponierte Rinne im Bereich der "Fernerköfel" im Rettenbachtal abfuhren.
  • Der 19-Jährige wurde durch die Lawine annähernd gänzlich verschüttet, lediglich ein Skischuh ragte noch aus der Lawine.
  • Der 22-Jährige wurde bis zur Hüfte in den Schneemassen begraben.