Italien: Molotowcocktails gegen Impfstation, Morddrohungen gegen Politiker
In Italien wächst die Sorge wegen Drohungen und Angriffen auf Wissenschafter und Politiker, die im Kampf gegen die Pandemie engagiert sind. Vier Männer wurden wegen Morddrohungen per E-Mail gegen Gesundheitsminister Roberto Speranza angezeigt. Eine Impfstation in Brescia am Samstag mit Molotowcocktails beworfen.
Der Präsident von Italiens Oberstem Gesundheitsinstitut (CTS), Franco Locatelli, berichtete, auch er selbst habe Drohungen per Mail erhalten. "Die Justiz muss ermitteln, ob hinter diesen Vorfällen ein umstürzlerischer Plan steckt", so Locatelli im Interview mit der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" (Sonntag-Ausgabe).
Brandanschlag: Sicherheitsvorkehrungen verschärft
Vor drei Wochen hatten Unbekannte das Tor von Italiens Oberstem Gesundheitsinstitut (ISS) in Rom in Brand gesteckt. Der Anschlag verursachte Sachschäden, die Sicherheitsvorkehrungen um das Institut wurden verschärft.
"Ich begreife die Sorgen wegen der Restriktionen, der Schließung der Lokale und der Geschäfte sowie der Schulen. Absurd sind jedoch Angriffe auf Einrichtungen wie das Gesundheitsinstitut, die zur Lösung der Situation beitragen", betonte Locatelli.
Die italienische Regierung hat ihre Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus bis Ende April verlängert. Eine Lockerung der Maßnahmen könne beschlossen werden, wenn die Infektionszahlen und der Fortschritt der Impfkampagne es zuließen, hieß es in einem Regierungsbeschluss am Mittwochabend. Die Regelung erlaubt es den Schulen, jüngeren Kindern Präsenzunterricht anzubieten, und macht Impfungen für das Gesundheitspersonal verpflichtend.
Zusammenfassung
- In Italien wächst die Sorge wegen Drohungen und Angriffen auf Wissenschafter und Politiker, die im Kampf gegen die Pandemie engagiert sind. Eine Impfstation wurde mit Molotow-Cocktails beworfen.