Corona-Impfung: Nächster Bürgermeister ließ sich bei Impfung bevorzugen
Die Corona-Impfung ist heiß begehrt - auch unter Bürgermeistern. Sollten derzeit eigentlich Bewohner und Mitarbeiter in Pflege- und Altenheimen geimpft werden, werden auch einige Volksvertreter gestochen. Am Wochenende wurde ein solcher Fall aus Oberösterreich gemeldet, nun auch aus Vorarlberg.
In Feldkirch wurde am Wochenende in einem Seniorenheim eine Impfstraße eingerichtet, laut den "Vorarlberger Nachrichten" (VN) wollten sich über 90 Prozent der Bewohner impfen lassen. Insgesamt wurden 208 Impfdosen verimpft, eine davon an den Feldkircher Büergermeister Wolfgang Matt (ÖVP). Verweigerte die Heimärztin die Impfung, lies Heimleiter Herbert Lins diese zu und Matt erhielt die erste Dosis. Gegenüber der VN sagte Matt, er habe sicherlich niemandem etwas weggenommen, sondern "die letzte Dosis erhalten, die sonst verloren gegangen wäre". Auf eine Impfung gedrängt habe er nicht. Heimärztin Susanne Furlan sieht das anders. Sie habe Matt die Impfung verweigert, weil sie diese Ungerechtigkeit nicht mittragen wollte, wird sie in der VN zitiert.
Eberschwang
Ähnliche liegt der Fall auch in Eberschwang. Dort hätten Anfang Jänner Bewohner und Mitarbeiter im Alten- und Pflegeheim geimpft werden sollen. Wie die "Kronen Zeitung" in ihrer Sonntagsausgabe berichtete, sollen nur 16 Personen aus dem Heim dafür aber 30 externe Leute geimpft worden sein - darunter auch der Bürgermeister sowie zwei Vizebürgermeister. In dem Pflegeheim wurden nur acht Bewohner und acht Mitarbeiter geimpft, weil am geplanten Impftag viele Menschen krank waren. Bürgermeister Josef Bleckenwegner (SPÖ) und zwei Vizebürgermeister von der SPÖ und der FPÖ wurden in dem Heim geimpft, aber auch drei Angehörige von Senioren, sowie der Hausarzt und die Ordinationsmitarbeiter. Bürgermeister Bleckenwenger erklärte in der "Kronen Zeitung" sein Vorgehen mit der Vorbildwirkung für Menschen, die an der Impfung zweifeln. "Ich hab' schon daran gedacht, in der nächsten Gemeindezeitung über meine Impfung zu schreiben." Er verstehe nicht, warum das eine "Staatsaffäre" sein soll. Kommunalpolitiker seien als "fürs Heim systemrelevante Personen" eingestuft worden, meint der Bürgermeister.
Zusammenfassung
- Sie sind weder Bewohner noch Mitarbeiter in Pflegeheimen. Dennoch erhalten auch sie - bevor sie offiziell an der Reihe sind - den Corona-Stich.