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Bundesforste siedeln Fischeier der bedrohten Nasen in OÖ um

Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) wollen die stark gefährdete Fischart der Nasen wieder im Fluss Traun ansiedeln. Dazu entnehmen sie befruchtete Fischeier aus einem Zubringerfluss der Enns bei Großraming (Bezirk Steyr-Land) und legen sie in 150 eigens angelegte Schotternester in die Traun, berichteten die ÖBf in einer Presseaussendung am Dienstag. Die Nasen säubern den Flussboden von Algen und dienen dem Huchen als Nahrung.

Sobald die Temperaturen wieder etwas steigen, legen die Fischerei-Experten der ÖBf los. Die Nase (Chondrotoma nasus) ist ein geselliger, bis zu 50 Zentimeter langer Schwarmfisch. Ihren Namen verdankt sie dem markanten Aufsatz auf ihrer Oberlippe. Früher kam die Nase als Massenfisch in allen österreichischen Voralpenflüssen millionenfach vor, seit mehreren Jahrzehnten gehen die Populationen aber stark zurück, weil Verbauung und Regulierung der Gewässer die Laichwanderungen der Nase verhindern und die Fische sich nicht ausreichend fortpflanzen können.

Umso besonderer ist es, dass sich - abhängig von Wassertemperatur und Witterung - in Kürze im Enns-Zubringer Neustiftgraben in Großraming wie jedes Jahr noch Tausende Nasen versammeln, um ab einer Wassertemperatur von rund sieben Grad ihren Laich flächendeckend auf dem lockeren Schottergrund abzulegen. Einen kleinen Teil - rund 60.000 - dieser befruchteten Fischeier entnehmen die Experten der Bundesforste und transportieren ihn zur nahe gelegenen Traun und Ager. Dort wird der Fischlaich an zwei flach abfallenden, ufernahen Kiesbänken auf einer Fläche von etwa 200 Quadratmetern in rund 150 eigens angelegte Schotter-Nester eingebracht.

"Die Wiederansiedlung mit befruchtetem Laich aus Naturgewässern ist eine sehr nachhaltige Maßnahme, da hier im Gegensatz zum Einbringen von Zuchtfischen die natürliche Selektion greift. So ist gewährleistet, dass die Jungfische perfekt an ihren neuen Lebensraum angepasst sind", erklärt Andreas Gruber, ÖBf-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz. Ihre ersten Lebenswochen verbringen die frisch geschlüpften Nasen gut geschützt vor Fressfeinden in Uferbereichen. Danach erfüllen sie wichtige Aufgaben im Ökosystem eines Flusses. Sie befreien die Steine am Boden von übermäßigem Algenbewuchs und sie dienen dem ebenfalls stark vom Aussterben bedrohten Huchen, Fisch des Jahres 2023, als Nahrung. Sollte sich die Nasenpopulation in der Traun erholen, könnte sich dies auch positiv auf die Huchen-Bestände auswirken.

Die Wiederansiedlung der Nase in der Traun ist Teil eines mehrjährigen Ländlichen Entwicklungsprojektes und wird heuer bereits zum dritten Mal durchgeführt. Kommenden Herbst überprüfen die Bundesforste, wie viele Jungnasen in der Traun vorhanden sind. In einigen Jahren sollten diese als adulte Fische in ihre Laichgründe zurückkehren, um selbst für Nachwuchs zu sorgen und so die Nasenpopulation in der Traun nachhaltig zu sichern.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) wollen die stark gefährdete Fischart der Nasen wieder im Fluss Traun ansiedeln.
  • Dazu entnehmen sie befruchtete Fischeier aus einem Zubringerfluss der Enns bei Großraming und legen sie in 150 eigens angelegte Schotternester in die Traun, berichteten die ÖBf in einer Presseaussendung am Dienstag.
  • Die Nasen säubern den Flussboden von Algen und dienen dem Huchen als Nahrung.