Haft statt Hausarrest: Klimaaktivistin ist zu dünn für Überwachungsband
Mitte November wurden die pensionierte Lehrerin und weitere Klimaschützer in den Hausarrest entlassen. Delap konnte dem Bericht zufolge aus medizinischen Gründen aber keine Fußfessel angelegt werden. Das Anlegen eines Überwachungsarmbands scheiterte an den dünnen Armen der Frau.
Deshalb sei die Großmutter nun ins Gefängnis zurückberufen worden.
Freunde und Familie kritisieren Entscheidung
Ein Sprecher des britischen Justizministeriums rechtfertigte das Vorgehen PA zufolge mit der Pflicht, Urteile zu vollstrecken: "Das Gesetz besagt, dass jede Person, die im Rahmen der Haftentlassung mit Ausgangsbeschränkung freigelassen wird, elektronisch überwacht werden muss." Sei das nicht möglich, müsse die betreffende Person wieder in Haft genommen werden.
Freunde und Familienangehörige von Gaie Delap kritisierten, es seien keine ausreichenden Bemühungen gemacht worden, ein passendes Armband zu finden. Die Inhaftierung der Frau koste den Steuerzahler zudem mit 12.000 Pfund (knapp 14.500 Euro) wohl deutlich mehr als die Anschaffung eines passenden Überwachungsgeräts.
Zusammenfassung
- Gaie Delap, eine 77-jährige Klimaaktivistin, wurde zu 20 Monaten Haft verurteilt und muss zurück ins Gefängnis, da ihr aus medizinischen Gründen kein elektronisches Überwachungsband angelegt werden konnte.
- Das britische Justizministerium betont die gesetzliche Pflicht zur elektronischen Überwachung, was bei Delap aufgrund ihrer dünnen Arme nicht möglich war.
- Die erneute Inhaftierung von Delap kostet den Steuerzahler 12.000 Pfund, was deutlich mehr ist als die Anschaffung eines passenden Überwachungsgeräts, kritisieren Freunde und Familie.