APA/APA (AFP)/SEBASTIEN SALOM-GOMIS

Brandstiftung nach Feuer in Kathedrale von Nantes vermutet

Nach dem Großbrand in der Kathedrale im westfranzösischen Nantes gehen die Ermittler dem Verdacht der Brandstiftung nach. Das Feuer brach an drei verschiedenen Stellen in dem Gotteshaus aus dem 16. Jahrhundert aus, wie die Staatsanwaltschaft von Nantes am Samstag mitteilte. Die große Orgel in der gotischen Sankt-Peter-und-Paul-Kathedrale wurde laut Feuerwehr wohl "vollständig zerstört".

Nach dem Großbrand in der Kathedrale im westfranzösischen Nantes gehen die Ermittler dem Verdacht der Brandstiftung nach. Das Feuer brach an drei verschiedenen Stellen in dem Gotteshaus aus dem 16. Jahrhundert aus, wie die Staatsanwaltschaft von Nantes am Samstag mitteilte. Die große Orgel in der gotischen Sankt-Peter-und-Paul-Kathedrale wurde laut Feuerwehr wohl "vollständig zerstört".

Die Feuerwehr war gegen 07.45 Uhr am Samstagmorgen von Passanten alarmiert worden, die Flammen hinter der Fensterrose des Gotteshauses sahen, wie die Feuerwehr mitteilte. Rund hundert Feuerwehrleute waren daraufhin im Einsatz und brachten den Brand nach etwa zwei Stunden unter Kontrolle. Auf Fernsehbildern war eine riesige schwarze Rauchwolke zu sehen, die zwischen den Türmen der Kathedrale im historischen Zentrum von Nantes aufstieg. Außer der Orgel wurden Kirchenfenster und Kunstobjekte durch den Brand zerstört.

Staatsanwalt Pierre Sennès sagte, die Ermittler gingen dem Verdacht der Brandstiftung nach. Die drei Brandherde seien weit voneinander entfernt gewesen. Eine Stelle, an der Feuer ausbrach, sei bei der großen Orgel gewesen. Die Distanz zu den anderen Brandherden sei "fast die ganz Länge der Kathedrale". Bei ersten Untersuchungen der Ermittler seien aber keine Einbruchspuren an den Zugängen gefunden worden.

Nach Angaben der Feuerwehr konzentriert sich der Schaden auf die große Orgel. Feuerwehrchef Laurent Ferlay sagte, mit dem Großbrand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame im vergangenen Jahr sei das Feuer in der Peter-und-Paul-Kathedrale von Nantes nicht vergleichbar. Das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt war bei einem verheerenden Brand im April 2019 schwer beschädigt worden und befindet sich seither im Wiederaufbau.

Die Schäden seien auch nicht so enorm wie jene nach einem Großbrand in der Peter-und-Paul-Kathedrale vor 48 Jahren, sagte Ferlay weiter. Damals sei das Dach so schwer beschädigt worden, dass eine Beton-Bewehrung habe eingesetzt werden müssen. Die Renovierungsarbeiten an dem Gotteshaus dauerten 13 Jahre.

Frankreichs neuer Premierminister Jean Castex besuchte Nantes am Nachmittag. Zunächst müssten die Ermittlungen geführt werden, sagte er. Dann gehe es um die "schnellstmögliche" Renovierung, für die er die Unterstützung des Staates zusagte.

Präsident Emmanuel Macron dankte den Feuerwehrleuten im Kurzbotschaftendienst Twitter für ihren Einsatz. Die Einsatzkräfte nähmen viele Risiken in Kauf, "um das gotische Juwel der Herzogen-Stadt zu retten", schrieb Macron.

Der Bau der Sankt-Peter-und-Paul-Kathedrale begann im Jahr 1434 und zog sich bis Ende des 19. Jahrhunderts hin. Die 63 Meter hohen Türme stammen aus dem frühen 16. Jahrhundert.

2015 hatte es bereits in einer anderen Kirche in Nantes gebrannt: Damals wurden Teile der Basilika Saint-Donatien aus dem 19. Jahrhundert zerstört. Die westfranzösische Großstadt hat insgesamt zwei Basiliken und eine Kathedrale.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Großbrand in der Kathedrale im westfranzösischen Nantes gehen die Ermittler dem Verdacht der Brandstiftung nach.
  • Das Feuer brach an drei verschiedenen Stellen in dem Gotteshaus aus dem 16. Jahrhundert aus, wie die Staatsanwaltschaft von Nantes am Samstag mitteilte.
  • Die große Orgel in der gotischen Sankt-Peter-und-Paul-Kathedrale wurde laut Feuerwehr wohl "vollständig zerstört".
  • Die Renovierungsarbeiten an dem Gotteshaus dauerten 13 Jahre.