Betonwüste verschärft Hitze: 2.400 Quadratkilometer verbaut
Zwölf Fußballfelder groß war die Fläche, die zwischen 2015 und 2020 im Schnitt jeden Tag für Gebäude, Straßen und Parkplätze verbaut wurde, berechnete der VCÖ auf Basis von Daten des Umweltbundesamts. "Während unverbaute Böden, wie beispielsweise Wiesen, Regenwasser aufnehmen und bei Hitze die Umgebung kühlen, heizen mit Asphalt oder Beton versiegelte Flächen die Umgebung massiv auf. Große Parkplätze bei Supermärkten und Einkaufszentren sind regelrechte Asphaltwüsten und verursachen Hitze-Stau ebenso wie städtische Straßen, wo es keine Bäume und keine Grünflächen gibt", sagte VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.
In Jahren mit heißen Sommern gebe es schon jetzt mehr Hitzetote als Verkehrstote. "In Österreich war das beispielsweise im Jahr 2018 der Fall, als 409 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet wurden, die Hitze aber sogar 550 Menschen das Leben kostete", so der VCÖ.
"Österreichs Städte und Gemeinden müssen ihren Straßenraum rascher an die Erderhitzung anpassen. Konkret heißt das mehr schattenspendende Bäume, mehr Grünflächen und verstärkte Entsiegelung", so Mosshammer. Jeder großflächige Parkplatz sollte mindestens einen Baum pro Stellplatz aufweisen und Asphalt oder Beton durch versickerungsfähige Oberflächen ersetzt werden. Bei festem Kiesbelag können immerhin 40 Prozent des Wassers versickern, bei Rasengittersteinen 85 Prozent.
Österreichs Straßennetz sei bereits rund 128.000 Kilometer lang. Jeder weitere Ausbau "bedeutet, dass weitere Böden versiegelt werden und im Kampf gegen die Hitzebelastung verloren gehen", meinte Mosshammer.
(S E R V I C E - VCÖ-Hitzekarte https://map.vcoe.at/hitze )
Zusammenfassung
- Die massive Verbauung mit einer "Versiegelung" von Böden durch Asphalt und Beton verschärfe die Hitze, kritisiert der VCÖ.
- Asphalt heize sich in der Sonne auf über 60 Grad auf.
- Laut der Mobilitätsorganisation sind rund 2.400 Quadratkilometer Landesfläche durch Asphalt und Bauflächen versiegelt, fast so groß wie Vorarlberg mit rund 2.600 Quadratkilometern.
- Österreichs Straßennetz sei bereits rund 128.000 Kilometer lang.