Bankschließfächer geleert - Opfer werden entschädigt
Über die Höhe der Entschädigungen ist jedoch Stillschweigen vereinbart worden, berichteten der "Kurier" und der ORF Niederösterreich am Sonntag. Hinsichtlich der Tat-Hintergründe wird weiterhin fieberhaft ermittelt. Gesucht wird im Zusammenhang mit den Coups vom 13. November 2020 nach zumindest sieben Personen.
Beteiligt waren sechs Männer und eine Frau. Für Hinweise auf die Diebesbande sind Ende November 100.000 Euro ausgelobt worden. Die Täter griffen in der Zeit von 18.00 bis 23.30 Uhr in einer akkordierten Aktion an. In Summe wurden 68 Depots geleert. Neben den acht in einer Raiffeisen-Filiale in Wien-Döbling waren es 31 Schließfächer einer Bank-Austria-Filiale in Klosterneuburg sowie 29 der Mödlinger Raiffeisen Regionalbank. Juwelen, Gold, Uhren und Bargeld wurden in Taschen und Rucksäcken abtransportiert. Die Schadenssumme erreicht zweistellige Millionenhöhe. Zugang zu den Objekten hatten sich die Kriminellen mit nachgemachten Kundenkarten verschafft.
Entschädigung für Opfer war lange Zeit ungewiss
Eine Entschädigung für die Opfer war lange Zeit ungewiss gewesen. Kundenforderungen waren u.a. mit Verweis auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen abgelehnt worden. Der Verbraucherschutzverein (VSV) kündigte daraufhin Unterstützung für die Betroffenen bei Klagen auf Schadensersatz an, auch der für Konsumentenschutz zuständige Minister Rudolf Anschober (Grüne) nahm die Geldinstitute in die Pflicht.
"Bei Raiffeisen ist das Thema bereits positiv im Sinne der Kunden erledigt. Sowohl die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien als auch die Raiffeisen Regionalbank Mödling haben einen substanziellen Ausgleich zum Schaden ihrer Kunden geleistet und bereits entsprechende Vereinbarungen mit praktisch allen Kunden abgeschlossen", sagt Michaela Haber, Sprecherin der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien, dem "Kurier".
Ähnliches teilte die Bank Austria dem ORF Niederösterreich mit. "Es wurden mit allen Kundinnen und Kunden rasch Lösungsgespräche geführt", wurde Volker Moser, Pressesprecher des Privatkundenbereichs der UniCredit Bank Austria, zitiert. "Wir bitten darüber hinaus um Verständnis, dass wir grundsätzlich keinen Kommentar zu Kundenbeziehungen und einzelnen Geschäftsfällen abgeben."
Zusammenfassung
- Nach den illegalen Leerungen von Schließfächern in drei Banken in Mödling, Klosterneuburg und Wien haben sich die Geldinstitute mit den betroffenen Kunden geeinigt.
- Über die Höhe der Entschädigungen ist jedoch Stillschweigen vereinbart worden, berichteten der "Kurier" und der ORF Niederösterreich am Sonntag.
- In Summe wurden 68 Depots geleert.
- Eine Entschädigung für die Opfer war lange Zeit ungewiss gewesen.