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Autor Oswald Wiener gestorben

Der Schriftsteller, Kybernetiker und Kopf der "Wiener Gruppe" ist am Donnerstag an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben.

Oswald "Ossi" Wiener, der theoretische Kopf der "Wiener Gruppe", ist am Donnerstag an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben, berichtet der "Standard". 

Wiener studierte Anfang der 1950er-Jahre in Wien Rechtswissenschaft, Musikwissenschaft, afrikanische Sprachen und Mathematik. Parallel zu seiner Tätigkeit als Autor im Rahmen der "Wiener Gruppe" war er als professioneller Jazzmusiker tätig.

1968 war Wiener Initiator und Teilnehmer der Aktion "Kunst und Revolution" (berühmt geworden unter dem Kürzel "Uni-Ferkelei") am 7. Juni an der Universität Wien, die als einer der Höhepunkte der hiesigen Studentenbewegung gilt. Wiener verbüßte eine Haftstrafe, flüchtete 1969 aus Wien – es drohte ihm auch ein Verfahren wegen Gotteslästerung – und lebte als Gastwirt bis 1986 in Berlin.

Staatspreis für Literatur

Nach einem Mathematik- und Informatikstudium in Berlin wandte sich Wiener in künstlerisch-philosophischen Texten der Kognitionswissenschaft zu. Er reflektierte darin das Modell des durch die Kybernetik bewusstseinsveränderten Menschen. Später lebte er im kanadischen Dawson. 1989 erhielt Wiener den Großen Staatspreis für Literatur.

Von 1992 bis 2004 war er Professor für Ästhetik an der Kunstakademie Düsseldorf. Oswald Wiener ist mit der Künstlerin Ingrid Wiener verheiratet. Der Ehe mit der Künstlerin Lore Heuermann entstammen drei Kinder, eines davon ist die Köchin Sarah Wiener.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Schriftsteller, Kybernetiker und Kopf der "Wiener Gruppe" ist am Donnerstag an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben.
  • Wiener studierte Anfang der 1950er-Jahre in Wien Rechtswissenschaft, Musikwissenschaft, afrikanische Sprachen und Mathematik. Parallel zu seiner Tätigkeit als Autor im Rahmen der "Wiener Gruppe" war er als professioneller Jazzmusiker tätig.
  • 1968 war Wiener Initiator und Teilnehmer der Aktion "Kunst und Revolution" (berühmt geworden unter dem Kürzel "Uni-Ferkelei") am 7. Juni an der Universität Wien, die als einer der Höhepunkte der hiesigen Studentenbewegung gilt.