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Nach über 1.500 Jahren: In Rom werden Gladiatoren ausgelost

Nach mehr als 1.500 Jahren Ruhe will der Online-Wohnungsvermittler Airbnb im kommenden Jahr wieder Gladiatoren-Kämpfe im Kolosseum in Rom veranstalten. Die Kämpfer werden nun ausgelost.

Die antike Arena soll an zwei Abenden im Mai nach Sonnenuntergang für etwas mehr als zwei Dutzend Gäste geöffnet werden. Die Auslosung für die Plätze beginnt an diesem Mittwoch ab 15.00 Uhr auf einer Internet-Plattform im typischen Airbnb-Stil und läuft noch knapp zwei Wochen bis zum 10. Dezember.

Mit etwa sieben Millionen Touristen pro Jahr gehört das Kolosseum heute zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Italiens. Erbaut wurde die antike Arena, die früher bis zu 70.000 Zuschauern Platz bot, zwischen 72 und 82 nach Christus. Die letzten echten Gladiatorenkämpfe in dem Amphitheater fanden jedoch im fünften Jahrhundert statt.

Heftige Kritik an PR-Aktion

Zum zwei- bis dreistündigen Programm in historischer Kulisse gehören dann Vorführungen von Freizeit-Gladiatoren, aber auch Unterricht in Kampfpraktiken für die Besucher selbst. Das Spektakel beginnt in den unterirdischen Kammern mit dem Anlegen der Rüstung und endet mit der Vorführung von Kämpfen mit Schwertern und Schilden inmitten der Arena.

Die PR-Aktion von Airbnb sorgte in Italiens Hauptstadt für Kritik: Der Buchungsplattform wird - wie anderen Plattformen - zur Last gelegt, dass durch die Kurzzeit-Vermietung von Wohnungen an Touristen bezahlbarer Wohnraum knapp wird. In Rom ist die Lage besonders extrem. Bürgerinitiativen sind empört und laufen gegen die Airbnb-Kampagne Sturm. Ein weiterer Vorwurf ist auch, das UNESCO-Weltkulturerbe in einen Freizeitpark ("Disneyland") zu verwandeln.

ribbon Zusammenfassung
  • Airbnb plant, nach über 1.500 Jahren wieder Gladiatoren-Kämpfe im Kolosseum in Rom zu veranstalten, wobei die Auslosung für die begrenzten Plätze bis zum 10. Dezember läuft.
  • Das Programm, das an zwei Abenden im Mai stattfindet, umfasst Vorführungen von Freizeit-Gladiatoren und Unterricht in Kampfpraktiken für die Gäste.
  • Die Aktion stößt auf Kritik, da Airbnb für die Knappheit an bezahlbarem Wohnraum in Rom verantwortlich gemacht wird und das UNESCO-Weltkulturerbe in einen Freizeitpark zu verwandeln droht.