Aus für Nikolo im Kindergarten? "Kirche im Dorf lassen"
In Salzburg und Niederösterreich schlugen Bestrebungen einzelner Kindergärten, den traditionellen Nikolaus-Besuch heuer wegzulassen, hohe Wellen. Gerade in den ÖVP-Rängen machte sich Unverständnis breit. Geben Bräuche doch "Halt und Orientierung", sagte etwa Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am Dienstag.
Nikolaus muss sich modernisieren
Dass der Nikolaus allen Widrigkeiten zum Trotz seine Berechtigung hat, glaubt auch Religionskritiker Niko Alm im PULS 24 Mittagsduell - aber nur unter bestimmten Umständen.
Falls der Nikolo nicht nur aus religiösen Gründen in den Kindergarten kommt, könne man ihn durchaus beibehalten, sagt er. "Wenn man den Nikolaus auf die Stufe des 21. Jahrhunderts hebt, dann sehe ich kein großes Problem", fügt Alm an.
Alle Jahre wieder: Streit um den Nikolo
"Man muss die Kirche im Dorf lassen"
ÖVP-Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler schließt sich der Meinung ihrer Parteikolleg:innen zur Causa Nikolaus an. Sie kann die Kritik am Mann mit Bischofsmütze und Stab grundsätzlich verstehen, meint aber: "Man muss die Kirche im Dorf lassen".
Der Nikolaus könne nämlich auch integrationsfördernd sein. In vielen Religionen, so auch bei den türkischen Muslimen, gebe es eine Nikolo-ähnliche Figur. Außerdem gebe er "Motivation, etwas Gutes zu tun", sagt sie.
Für Alm spricht auch nichts gegen Nikolaus-Feiern, wenn Kinder so von anderen Bräuchen erfahren können, solange "das nichts mit religiöser Indoktrination zu tun hat".
Zusammenfassung
- Um die traditionellen Nikolaus-Feiern wird gerade heftig debattiert.
- Soll der Mann mit Bischofsmütze künftig ausgeladen werden?
- Religionskritiker Niko Alm und ÖVP-Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler haben im PULS 24 Mittagsduell eine klare Meinung: "Brauchtum ja, religiöser Indoktrination nein".