Depressionen laut Studie am Gang von Patienten erkennbar
Konkret habe die Analyse gezeigt, dass Menschen mit Depressionen mit etwas kürzeren Schritten und langsamer gehen, präzisierte der an der Studie beteiligte Josef Jenewein. Er ist ärztlicher Direktor der Privatklinik Hohenegg in Meilen ZH. Zudem sei ihr Gang sie störungsanfälliger, sie würden also schneller aus dem Rhythmus fallen, wenn sie gleichzeitig eine andere Aufgabe erledigen mussten.
An der Studie haben 60 Patientinnen und Patienten der Privatklinik Hohenegg teilgenommen, die an depressiven Symptomen leiden. Ihre Daten wurden von Forschenden der St. Gallener Hochschule und der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) mit einer Kontrollgruppe verglichen, die aus 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Departements Gesundheit der Ostschweizer Fachhochschule bestand. Noch sind die Resultate nicht in einer Fachzeitschrift veröffentlicht, dafür müssen sie zuerst von an der Studie unbeteiligten Forschenden geprüft werden.
Die Forschenden hoffen, die Resultate künftig therapeutisch nutzen zu können. Dass sich der Gang von Personen bei Depressionen verändert, zeigt laut Jenewein, dass ein starker Zusammenhang zwischen der Motorik und Depressionen besteht. Dieses Potenzial könnte in Zukunft stärker genutzt werden. Nun wollen die Forschenden nun herausfinden, ob sich eine Verbesserung der Depression nach der Behandlung in der Privatklinik Hohenegg bei den Patienten auch in einer Veränderung der motorischen Parameter widerspiegelt.
Zusammenfassung
- Depressive Menschen gehen langsamer und mit kürzeren Schritten, wie eine Studie der Ostschweizer Fachhochschule zeigt.
- An der Studie nahmen 60 Patienten der Privatklinik Hohenegg mit depressiven Symptomen und 30 Mitarbeiter der Ostschweizer Fachhochschule als Kontrollgruppe teil.
- Die Forschenden hoffen, die Ergebnisse therapeutisch nutzen zu können, um den Zusammenhang zwischen Motorik und Depressionen besser zu verstehen.