APA/APA/ÖBB/MAREK KNOPP

Bombendrohung gegen Bahnhof Eisenstadt - Zugverkehr eingestellt

Nach einer Serie an Bombendrohungen und mehreren gesperrten Bahnhöfen ging am Freitag auch ein Drohschreiben gegen den Bahnhof Eisenstadt ein. Aktuell ist kein Zugverkehr möglich, meldet auch die ÖBB.

Der Verkehr soll so rasch wie möglich freigegeben werden, teilte die Landespolizeidirektion Burgenland mit.

Die Drohung sei gegen 13 Uhr eingegangen, man nehme sie sehr ernst. Der Bahnhof wurde evakuiert und Spezialkräfte seien an Ort und Stelle. Das Gelände wurde mit Sprengstoffspürhunden abgesucht. Der Einsatz lief kurz vor 14 Uhr noch.

Zuvor war am Donnerstagabend beim Innsbrucker Haupt- sowie beim Westbahnhof eine ähnliche Drohung eingegangen. Beide Bahnhöfe wurden sofort durchsucht, gefunden wurde nichts, hieß es gegenüber der APA von der Landespolizeidirektion Tirol. Sperren seien darum nicht notwendig gewesen, man habe die Situation sofort klären können.

Die Drohung sei wie in den vorherigen Fällen per E-Mail verschickt worden.

Im Einsatz waren unter anderem Sprengstoffexperten und Spürhunde. Die Ermittlungen hinsichtlich der Ausforschung des oder der Täter wurden vom Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung Tirol geführt. Ob ein unmittelbarer Zusammenhang mit den vorherigen Bombendrohungen bestand, könne man nicht mit Sicherheit sagen, es sei jedenfalls "nicht auszuschließen", hieß es.

Zuvor hatte es bereits Drohungen gegen die Bahnhöfe in Graz, Linz, Salzburg, St. Pölten, Klagenfurt und Bregenz gegeben. Am Hauptplatz in Amstetten hatten zudem sechs verdächtige Pakete für eine großräumige Absicherung des Hauptplatzes gesorgt.

Das Innenministerium verwies stellvertretend für die im Fall der Serie von Drohungen federführende Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst auf die aktuell laufenden Ermittlungen. Fragen zu einem möglichen Täterprofil, einem Motiv sowie den Hintergründen müssten "aus ermittlungstaktischen Gründen" vorerst offen gelassen werden, teilte eine Sprecherin auf APA-Anfrage mit. Auch die Frage ob am Freitag österreichweit noch weitere Drohungen eingingen, wollte die Sprecherin nicht beantworten.

Derartige Drohungen gegen öffentliche Einrichtungen "kämen immer wieder" vor, wurde mitgeteilt. Wobei betont wurde: "Tatsächliche Anschläge auf Bahnanlagen und dergleichen mit Sprengstoff haben seit 1945 nicht stattgefunden", so die Sprecherin.

Aufgrund des Inhaltes der Schreiben geht die Polizei derzeit davon aus, dass in allen Fällen derselbe Verfasser am Werk war. Wobei in Sicherheitskreisen an der Ernsthaftigkeit der vermeintlichen Drohungen gezweifelt wird.

Nichtsdestotrotz warnten die Behörden auch am Freitag mögliche Trittbrettfahrern. Erst am Donnerstag hatte die niederösterreichische Polizei festgehalten, dass es sich bei solchen Straftaten keinesfalls um Kavaliersdelikte handle. Bei Ausforschung sei für die Verfasser eine Anklage wegen gefährlicher Drohung (Strafdrohung grundsätzlich bis zu einem Jahr) oder Landzwang (bis zu drei Jahre Strafdrohung) möglich, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager zur APA.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Freitag um 13:00 Uhr ging eine Bombendrohung beim Eisenstädter Bahnhof ein, woraufhin der Bahnhof evakuiert und mit Sprengstoffspürhunden abgesucht wurde. Der Einsatz lief noch kurz vor 14:00 Uhr.
  • Seit 1945 gab es keine tatsächlichen Anschläge auf Bahnanlagen in Österreich. Sicherheitsbehörden zweifeln an der Ernsthaftigkeit der Drohungen, warnen jedoch vor möglichen Trittbrettfahrern.