AUA-Hagelflug ist jetzt Fall für den Staatsanwalt
Vergangene Woche geriet eine AUA-Maschine beim Anflug auf Wien in ein Hagelgewitter. Die Hagelkörner schossen dem Flugzeug buchstäblich die Nase weg. Seither versucht man die Ursache zu ergründen.
Die AUA erklärte, dass das Unwetterradar die Gewitterzelle nicht angezeigt hatte. Im PULS 24 Interview war der streitbare Meteorologe Jörg Kachelmann aber fester Überzeugung, dass die Zelle gut sichtbar war und attestierte der AUA "Räuberg'schichtln".
Fall für Staatsanwaltschaft
Der Vorfall soll nun auch bei der Staatsanwaltschaft landen, wie der "Kurier" am Freitag berichtete. Der Wiener Anwalt Wolfgang List habe am Donnerstag per Einschreiben eine Sachverhaltsdarstellung für zwei Betroffene an die Staatsanwaltschaft Korneuburg übermittelt. Es bestehe der Verdacht auf fahrlässige Gemeingefährdung.
Die Anzeige würde sich zwar gegen Unbekannt richten. Laut "Kurier", dem die Anzeige vorliegt, sei aber klar, dass sie die beiden Piloten der Maschine betreffe.
Im Schreiben heißt es, dass das Einfliegen in eine Gewitterzelle "strengstens zu vermeiden" ist. Die Passagiere seien dadurch in eine "vermutlich akut lebensbedrohliche Lage gebracht" worden. Das Flugzeug sei in das Unwetter geflogen, obwohl es eine Warnung für den Raum Hartberg gab. Man hätte es umfliegen können.
List fordert eine "lückenlose Aufklärung". Der AUA sei die Sachverhaltsdarstellung bekannt, dazu äußern könne man sich aber nicht, heißt es auf "Kurier"-Anfrage.
Video: Kachelmann über AUA-Hagelflug
Zusammenfassung
- Der Hagelflug einer Maschine der Austrian Airlines (AUA) beschäftigt auch Tage nach dem Vorfall weiter.
- Nun landet der Zwischenfall offenbar bei der Staatsanwaltschaft.
- Für die Passagiere ergab sich durch den Einflug in eine Gewitterzelle eine "vermutlich akute Lebensgefahr", heißt es.