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Apotheken-Ehepaar wegen Paxlovid-Betrug vor Tiroler Gericht

24. März 2025 · Lesedauer 2 min

Ein Ehepaar muss sich am Dienstag am Landesgericht Innsbruck wegen schweren Betruges bzw. dem Beitrag dazu in Zusammenhang mit dem Covid-Medikament Paxlovid verantworten. Der Ehemann der Innsbrucker Apothekenbesitzerin soll im Winter 2022/2023 als Assistent das Paxlovid kostenfrei und ohne Verschreibungen aus dem Bundeskontingent bestellt und Teile davon nach China verkauft haben. Sie soll ihm dabei geholfen haben. Der strafrechtliche Schaden: Über 1,8 Millionen Euro.

Der erstangeklagte Apotheken-Assistent hatte laut einem Gerichtssprecher beginnend mit Ende Dezember 2022 mindestens 2.500 Packungen des Medikamentes Paxlovid bestellt, das vom Gesundheitsministerium im Winter 2022/2023 bei schweren Verläufen bei älteren Menschen zur Anwendung hätte kommen sollen. Das Kontingent war aber recht rasch und nicht nachvollziehbar bundesweit vergriffen. Eine Spur auf der Suche nach den offenbar verschollenen Medikamenten führte unter anderem zu einer Innsbrucker Apotheke.

Der dort angestellte Mann hatte laut Anklage die große Menge an Paxlovid ohne tatsächlichen Anlass bestellt: Verschreibungen des Medikamentes für erkrankte Patienten fehlten scheinbar zur Gänze. Schließlich soll er Paxlovid-Packungen gegen ein Entgelt nach China versandt und dafür rund 20.000 Euro in bar erhalten haben. Wie viele Packungen der Mann genau nach Fernost verkauft haben soll, blieb indes unklar. Offenbar wurden aber 450 Packungen retourniert, nachdem der Medikamentenlieferant angesichts des bundesweiten Fehlbestandes und der ungewöhnlich hohen Liefermenge bei der Innsbrucker Apotheke nachgefragt hatte.

Der Angeklagte äußerte sich im Zuge der Ermittlungen nicht zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. Seine Ehefrau wies den Vorwurf der Beitragstäterschaft zudem gänzlich von sich. Für das Ehepaar steht viel auf dem Spiel: Der Strafrahmen für das mutmaßliche Verbrechen liegt zwischen einem und zehn Jahren Haft. Auch der Verlust der Apotheke steht im Falle einer Verurteilung im Raum.

Zusammenfassung
  • Ein Ehepaar aus Innsbruck steht wegen schweren Betrugs mit dem Covid-Medikament Paxlovid vor Gericht. Der Ehemann soll im Winter 2022/2023 mindestens 2.500 Packungen ohne Verschreibungen bestellt und teilweise nach China verkauft haben.
  • Der finanzielle Schaden durch den illegalen Verkauf wird auf über 1,8 Millionen Euro geschätzt. Der Angeklagte soll für den Verkauf rund 20.000 Euro in bar erhalten haben.
  • Der Strafrahmen für das Ehepaar liegt zwischen einem und zehn Jahren Haft. Bei einer Verurteilung droht zudem der Verlust der Apotheke.