Achtung Betrug! Vorsicht beim Verkauf von Gold und Schmuck

Immer wieder landen in Briefkästen Angebote, dass man Gold, Pelz- und Lederjacken verkaufen kann. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. Besonders von Hausbesuchen raten Experten ab. Was es zu beachten gibt und wie man sich auf einen Verkauf am besten vorbereitet.

Gold ist in Österreich ein beliebtes Mittel, um Geld auf die Seite zu legen, zu vermehren oder auch für Krisen vorzusorgen. 

Wer seinen Schmuck oder seine Münzen wieder zu Geld machen will, sollte jedoch aufpassen. Immer wieder versuchen schwindlige Anbieter, einen über den Tisch zu ziehen oder gar zu betrügen. Was man beachten und wo man besonders vorsichtig werden sollte. 

In den vergangenen Monaten landeten immer wieder Flyer in vielen Briefkästen. Von Pelz, Nerz, Lederjacken, Schmuck oder Goldmünzen kann allerlei verkauft werden. Geworben wir mit seriöser Beratung und guten Preisen. Das ist jedoch oft nicht der Fall, wie ein Selbstversuch von Café Puls Reporter Tim Dworschak ergeben hat. 

Über Goldpreis vorab informieren

Gerade bei Goldmünzen wie Dukaten oder Philharmonikern ist es ganz leicht, sich nicht auf ein zu billiges Angebot einzulassen. 

"Grundsätzlich hat der Händler viele Freiheiten, es gibt aber einen Marktpreis" für die Philharmoniker, sagte Gerhard Starsich, Generaldirektor der Münze Österreich im Café Puls Interview.  Dieser wird etwa auf der Webseite der Münze Österreich veröffentlicht. 

Daran könne man sich bei den Verhandlungen orientieren. Für die Philharmoniker-Münzen würde man in Österreich "zurzeit mehr als den Goldpreis bekommen", fügte er hinzu. 

Gefahr vor Betrugsmaschen mit Pelz, Gold und Schmuck

Nun aber zurück zu den Flugblättern. Dworschak wollte die großzügigen Angebote genauer unter die Lupe nehmen und fuhr in ein Hotel, wo sich die Käufer zwischenzeitlich mit einem Stand niedergelassen haben. 

Mit versteckter Kamera wollte der Reporter seine sechs Goldmünzen und eine Lederjacke verkaufen. "Nur die Lederjacke oder hast du auch Schmuck mitgebracht", ist gleich einmal die erste Frage des Ankäufers. Lederjacken würde man "in Verbindung mit Schmuck" kaufen. Wie das zusammenpasst? 

Laut Verbraucherschützern dienen die anderen Produkte oftmals als Vorwand, um potenzielle Kund:innen dann doch in ein Gespräch um Gold zu verwickeln. Eine weitere Frage des Händlers erweckt auch nicht gerade mehr Vertrauen: "Das hast du nicht geklaut oder so?"

Bei zwei Juwelieren bot man Dworschak für fünf Dukaten und eine Philharmoniker-Münze zwischen 1.300 und 1.400 Euro. Der Händler wollte für das Gold aber nur rund 400 Euro herausrücken. Und fragte auch gleich, ob er denn mehr zuhause habe. 

Warnung vor Hausbesuchen

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) warnte bereits ausdrücklich vor Hausbesuchen solcher Händler. Zuhause kann man dann überrumpelt werden und sich nicht vorab über einen fairen Preis informieren. Immer wieder ist es schon zu Fällen bekommen, wo nach einem Hausbesuch dann nicht nur der verkaufte Schmuck, sondern noch weitere Schmuckstücke fehlten. 

Auch beim Bundeskriminalamt (BKA) ist der Betrug mit "Pelz- und Schmuckankauf in Kombination mit Gold" bekannt. Er würde wellenweise immer wieder in Erscheinung treten. Oft sei es aber schwierig, Betrug nachzuweisen, da den Betroffenen oft gar nicht bewusst ist, dass sie übers Ohr gehauen werden.

Wo man sein Gold nun verkaufen soll

Wenn ich jetzt aber wirklich einige Goldmünzen oder Schmuck loswerden will, wie geht man am besten vor? Grundsätzlich ist wichtig, dass man sich über den zu erwartenden Preis schon vorab informiert und sich am besten zumindest drei verschiedene Angebote einholt.

"Ich würde grundsätzlich zu den bekannten Münzhandelsgeschäften oder zu den österreichischen Banken gehen. Man könnte aber grundsätzlich in jeden Laden gehen. Meistens kriegt man in den unseriöseren Geschäften dann schlechtere Preise", rät Starsich. 

ribbon Zusammenfassung
  • Immer wieder landen in Briefkästen Angebote, dass man Gold, Pelz- und Lederjacken verkaufen kann.
  • Dabei ist jedoch Vorsicht geboten.
  • Besonders von Hausbesuchen raten Experten ab.
  • Was es zu beachten gibt und wie man sich auf einen Verkauf am besten vorbereitet.