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650.000 Russen geflüchtet - Tausende sind in Österreich

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind mindestens 650.000 Russen dauerhaft ins Ausland gezogen, wie das unabhängige Internetportal "The Bell" aus Migrationszahlen verschiedener Länder berechnete.

Unter den ausgewanderten Russen dürften nicht nur Kriegsgegner sein, sondern auch viele Menschen, die Geschäfte machen und die Sanktionen umgehen wollen.

Österreich liegt mit 3.406 Personen im hinteren Feld, zwischen der Republik Moldau und Bulgarien.

Die meisten der Flüchtlinge gingen nach

  • Armenien (110.000)
  • Kasachstan (80.000)
  • Israel (80.000)
  • Georgien (73.562)
  • USA (48.033)
  • Deutschland (36.000)
  • Serbien (30.000)
  • Türkei (28.308)

In den ersten drei Ländern benötigen Russen kein Visum zur Einreise.

EU-Grenzen zu

Die Zahl der nach Europa geflohenen Kriegsflüchtlinge ist relativ gering, auch weil die EU schnell die Grenzen nach Russland geschlossen hat. Kriegsdienstverweigerung allein gilt nicht als Grund für politisches Asyl. Daher zählt von den EU-Ländern neben Deutschland nur noch Spanien (+16.000) zur Top-10 der Zielländer russischer Auswanderer.

Offizielle Informationen aus Moskau über die Zahl der Ausgereisten gibt es nicht. "The Bell" hat seine Zahlen laut eigenen Angaben aus den Zahlen der Migrationsbehörden. Insgesamt seien Daten von mehr als 70 Ländern in die Berechnung eingeflossen. Herangezogen wurden etwa neu vergebene Aufenthaltsgenehmigungen oder Anträge auf politisches Asyl.

Daten nicht vollständig

Einige bei Russen beliebte Ausreiseländer wie Thailand, Aserbaidschan oder auch Zypern hätten auf Anfragen allerdings nicht geantwortet, sagt das Medium. Andere Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate, in die auch sehr viele Russen nach Kriegsbeginn gezogen sind, wurden gar nicht in die Berechnung aufgenommen.

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ribbon Zusammenfassung
  • Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind einem Medienbericht zufolge mindestens 650.000 Russen dauerhaft ins Ausland gezogen.
  • Die meisten der Flüchtlinge sind nach Armenien (110.000), Kasachstan und Israel (je 80.000) emigriert, wie das unabhängige Internetportal "The Bell" vorrechnete. Dort benötigen Russen demnach kein Visum zur Einreise.
  • Österreich liegt mit 3.406 Personen im hinteren Feld, zwischen der Republik Moldau und Bulgarien.
  • Unter den ausgewanderten Russen dürften nicht nur Kriegsgegner sein, sondern auch viele Menschen, die Geschäfte machen und die Sanktionen umgehen wollen.