500-Kilo-Teil aus dem Weltall schlägt in Kenia ein
Dass das kleine Dorf Mukuku im Süden Kenias international für Schlagzeilen sorgen würde, hatte wohl niemand erwartet. Aber doch: Am 30. Dezember stürzte dort ein riesiger Metallring vom Himmel. 500 Kilo und einen Durchmesser von 2,5 Metern soll er haben, teilten Behörden mit.
Die Kenya Space Agency (KSA) riegelte den Absturzort mit Sicherheitskräften ab. Nach einer Analyse bestätigte sie, dass es sich um einen Trennring handelt – ein Teil, das bei mehrstufigen Raketenstarts nach Erfüllung seiner Aufgabe abgestoßen wird.
Eigentlich hätte das Teil beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglühen oder in unbewohntem Gebiet landen sollen. Es sei ein "Einzelfall", dass es in diesem Fall nun anders gekommen ist, sagte die Behörde.
https://twitter.com/GMuhamoud/status/1874461347452490227
Die Behörde versuchte zu beruhigen: "Wir möchten der Öffentlichkeit versichern, dass das Objekt keine unmittelbare Gefahr für die Sicherheit darstellt".
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Wo das Teil herkommt, muss nun geklärt werden. Denn laut internationalem Weltraumrecht sind diejenigen Länder verantwortlich, die diese auch ins All geschickt haben.
https://twitter.com/SpaceAgencyKE/status/1874322755304173592
Immer größere Gefahr durch Weltraumschrott
Müll im Weltall wird zu einem immer größeren Problem. Laut der US-Raumfahrtbehörde NASA sind inzwischen fast 6.000 Tonnen Material in der Erdumlaufbahn. Auch durch private Raumfahrtprojekte wie Elon Musks SpaceX und Starlink oder Amazons Satelliten-Internet Kuiper wird das in Zukunft immer mehr.
Schon 1978 zeichnete der NASA-Wissenschaftler Donald J. Kessler deshalb ein düsteres Szenario, das als Kessler-Syndrom bezeichnet wird. Dabei wird eine Kettenreaktion von Kollisionen in der erdnahen Umlaufbahn (LEO) beschrieben.
Das könnte die Raumfahrt bedrohen, aber auch Technologien wie die auf Satelliten angewiesenen Navigationssysteme GPS, Galileo oder GLONASS massiv beeinträchtigen.
Zusammenfassung
- In Kenia ist ein großer Metallring aus dem Weltall abgestürzt.
- Bei dem 500-Kilo-Teil dürfte es sich um einen Teil einer Trägerrakete handeln.
- Der Vorfall zeigt: Müll im Weltall wird zu einem immer größeren Problem.